Wien – Den Blauen ist es in Wien am besten gelungen, die Wähler aus dem Jahr 2010 auch dieses Mal davon zu überzeugen, das Kreuzerl bei FPÖ zu machen. 87 Prozent der damaligen Wähler konnten erneut mobilisiert werden, zeigt die Wählerstromanalyse von Sora für den ORF.

33.000 blaue Stimmen kamen von der SPÖ, 17.000 von der ÖVP. Der Partei von Heinz-Christian Strache gelang es aber auch, 29.000 frühere Nichtwähler zu mobilisieren.

Die SPÖ wiederum konnte 77 Prozent ihrer Wähler von 2010 halten. Die meisten neuen Wähler (27.000 Stimmen) kommen aus dem Segment der ehemaligen Nichtwähler – ein weiteres Indiz, dass die Mobilisierung im Wahlkampffinale bei den Roten gut funktioniert hat. Immerhin 12.000 Wähler, die 2010 blau gewählt haben, wählten dieses Mal SPÖ.

Grüne verloren an SPÖ und Neos

Die Grünen haben wiederum unter dem Duell SPÖ gegen FPÖ gelitten. 16.000 Stimmen wanderten von den Grünen zur SPÖ. Deutlich verloren – 11.000 Stimmen – hat man aber auch an die erstmals angetretenen Neos. Die größten Zugewinne (25.000 Stimmen) gab es von Erst- und früheren Nichtwählern. Die Behaltequote ist bei den Grünen nicht sehr gut: Nur 61 Prozent der Wähler von 2010 wählten auch dieses Mal grün.

Dieser Wert wird nur von der ÖVP unterboten, die gar nur 52 Prozent ihrer früheren Wähler mobilisieren konnte. Fast jeder fünfte einstige ÖVP-Wähler (19.000 Stimmen) wanderte heuer zu den Neos. (Günther Oswald, Markus Hametner, 11.10.2015)