Wien – "HC Strache. Sein Aufstieg. Seine Hintermänner. Seine Feinde" lautet der Titel des Buches, das "Falter"-Redakteurin Nina Horaczek über den FPÖ-Chef geschrieben hat. Zu den "Feinden" dürfte die Journalistin selbst gehören: Sie durfte nicht von der FPÖ-Party nach der gestrigen Wien-Wahl berichten, der Einlass wurde ihr verwehrt.

Schon bei der Schlusskundgebung der Freiheitlichen Donnerstag stellte die Partei der Journalistin keine Akkreditierung aus, weil ihre Anfrage zu spät gekommen sei. Kollegen anderer Medien seien aber danach noch akkreditiert worden, sagt Horaczek. Auch für die gestrige Wahlparty sei ihr kein Pressezutritt von der FPÖ erteilt worden. Ins Festzelt konnte Horaczek am frühen Abend dennoch.

Erst als sie später wieder zur Feier wollte, hätte ein Security-Mitarbeiter am Eingang sie nicht hineingelassen – nach einem Blick auf sein Handy. Horaczek vermutet, er hätte darauf ein Foto von ihr gespeichert. Sie sei zur Seite gebeten worden, wo der Sicherheitschef der Partei ihr erklärt habe, dass sie im Auftrag von FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl nicht zur Wahlfeier durchgelassen werden dürfe.

Horaczek kritisiert das höchst unübliche Vorgehen. Seit 15 Jahren berichte sie nun schon über die FPÖ, aber "so etwas habe ich noch nie erlebt". Der "Standard" hat bei der FPÖ um eine Stellungnahme angefragt. (sefe, 12.10.2015)