London/München – Der weltgrößte Brauer Anheuser-Busch Inbev schenkt im Poker um eine Übernahme des Branchenzweiten SABMiller abermals nach. Der "Beck's"-Produzent mit Sitze in Belgien stockte sein Angebot für den britischen "Pilsner Urquell"-Hersteller am Montag zum dritten Mal auf und legt umgerechnet 95 Milliarden Euro auf den Tisch. Den SAB-Aktionären bietet AB Inbev nun 43,50 Pfund je Aktie, wie das Unternehmen mitteilte. Die SAB-Spitze und drei Großaktionäre hatten die bisherigen Angebote als niedrig zurückgewiesen. AB Inbev hat noch bis Mittwochnachmittag Zeit für ein verbindliches Angebot.

Sollte es dem Konzern gelingen, SAB Miller zu schlucken, wäre die Entstehung eines Braueriesen neuer Dimension auch die größte Übernahme in Großbritannien. In Deutschland ist AB Inbev auch mit Hasseröder und Diebels vertreten und redet auch bei Löwenbräu, Franziskaner und Spaten mit. SABMiller ist neben seinen britischen Sorten auch für Gabrinus bekannt. Allerdings tun sich die internationalen Multis im Land mit dem zweitgrößten Bierkonsum der Welt nach Tschechien nach wie vor schwer. In Deutschland befinden sich nach wie vor viele, auch große Braustätten in Familienhand. (Reuters, 12.10.2015)