Die Grundausstattung von Blocks.

Foto: Blocks

Die Spezifikationen.

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Fertige und geplante Module.

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Nach jahrelanger Vorbereitung und erfolgreicher Teilnahme an einem von Chiphersteller Intel ausgetragenen Wettbewerb haben die Macher der modularen Smartwatch "Blocks" nun den nächsten Schritt gesetzt. Ihr Wearable, das sich mit einzelnen Modulen um diverse Funktionen erweitern lassen soll, soll nun von Interessenten auf Kickstarter fertig finanziert werden.

Das Wearable setzt sich zusammen aus einem Basis-Block mit Armband. Er bringt einen farbigen Touchscreen mit einer Diagonale von 1,34 Zoll, Bluetooth, WLAN, Vibrationsmotor sowie die technischen Komponenten für Sprachsteuerung und einfaches Fitnesstracking mit. Als Plattform nutzt man dabei einen Prozessor von Qualcomms Snapdragon-400-Linie.

Armband nach Steckprinzip

Die Halterung für das Handgelenk kann von aneinander steckbaren Modulen ersetzt werden, die das Gerät um zusätzliche Funktionen erweitern. Derer geplant sind einige. Sie reichen vom Zusatzakku über einen GPS-Tracker, Pulsmesser, NFC-Chip bis hin zum SIM-Steckplatz oder ein "Adventure-Modul" zur Messung von Temperatur, Luftdruck und Seehöhe. Ein Teil davon soll bereits zum Start der Uhr verfügbar sein.

Je nach Umfang des Handgelenks sollen drei oder vier der Zusatzstecker Platz finden. Der Austausch soll im laufenden Betrieb möglich sein, ein Neustart der Uhr ist also nicht nötig.

Entwicklungskits vor Veröffentlichung

Blocks versteht sich als offene Plattform, dementsprechend kann jedes interessierte Unternehmen eigene Module herstellen. Nach Angaben der Projektinitiatoren sind sowohl große Techfirmen als auch 1.500 Einzelpersonen an Bord. Als Partner gelistet werden neben ARM und Qualcomm auch das taiwanische Unternehmen Compal, das für die Fertigung verantwortlich zeichnen wird. Entwicklungskits für Module und Software sollen bald veröffentlicht werden.

Mit Smartphones verbindet sich Blocks per App, die für Android ab Version 4.0 und iOS ab Version 8 zur Verfügung stehen wird. Sie dient zur komfortablen Konfiguration des Wearables, etwa für das Hinzufügen neuer Watchfaces und als Shop für den Kauf von Modulen. Die Software der Uhr selbst dürfte auf Tizen basieren.

BLOCKS

Enge Roadmap

In einem Video demonstrieren die Entwickler den nach eigenen Angaben mittlerweile vierten Prototypen von Blocks. Gezeigt wird der Anschluss neuer Module, ebenso wird kurz die Systemoberfläche vorgeführt.

Die Roadmap für die Finalisierung des seit 2013 in Entwicklung befindlichen Produktes ist dicht gehalten. Im November sollen das Design des Gerätes endgültig fertig gestellt werden und die Vorbereitungen für die Massenproduktion anlaufen. Im Januar soll sie dann starten, ehe im März die erste Charge an Uhren und Modulen fertig sein sollen. Die restliche Fertigung sowie Regulierungsangelegenheiten sollen bis April erledigt sein. Prognostizierter Beginn für die Auslieferung der ersten Geräte an Unterstützer ist Mai.

Großer Crowdfunding-Erfolg

Das Finanzierungsziel von 250.000 Dollar konnte bereits am ersten Tag der Kickstarter-Kampagne geknackt werden, mittlerweile liegt man bei 1,5 Millionen. Am 20. November endet das Crowdfunding.

Unterstützer können sich das Basismodul mit Armband derzeit noch um 195 Dollar sichern. Für 275 Dollar sollen zusätzlich vier auswählbare Module geliefert werden.

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Prominente Unterstützer

Folgt man der Geschichte des Projektes, das Anfang des Jahrs seine Technologie auf der CES ausgestellt hat und zu den Finalisten eines Wearable-Wettbewerbs von Intel zählte, ergibt sich ein seriöser Eindruck – ganz im Gegensatz zu manchem Traum-Smartphone oder Laserrasierern. Dazu präsentiert man auch Fürsprecher wie den ARM-Firmenstrategen David Maidment.

Skeptiker weisen allerdings auf den engen Zeitplan hin. Die Entwickler betonen, bei der Kalkulation des Lieferstarts bereits einige mögliche Verzögerungen berücksichtigt zu haben, aber eine Verschiebung trotzdem möglich sei. (gpi, 19.10.2015)