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Bosruck

Foto: APA/HARRY STUHLHOFER

Spital am Pyhrn/Ardning – Beim Vollausbau der Pyhrnautobahn (A9) ist eine weitere Etappe abgeschlossen: Der Tunnel durch den Bosruck zwischen Oberösterreich und der Steiermark geht kommende Woche in Betrieb. Der offizielle Festakt zur Freigabe findet morgen, Samstag am Nordportal in Spital am Pyhrn in Oberösterreich statt.

Mit dem Bau der ersten Röhre war 1978 begonnen worden, seit 1983 stand sie dem Verkehr zur Verfügung, aber nur einspurig und mit Gegenverkehr. Deshalb wurde 2010 die Errichtung einer zweiten Tunnelröhre in Angriff genommen. Sie wurde 2013 fertiggestellt und gleich anschließend die Sanierung der ersten gestartet. Nunmehr ist der Vollausbau abgeschlossen. Die Asfinag investierte in beides zusammen rund 280 Millionen Euro.

Der rund 5,4 Kilometer lange Tunnel der A9 durch den über 2.000 Meter hohen Bosruck zwischen den Gemeinden Spital am Pyhrn in Oberösterreich und Ardning in der Steiermark wird täglich von rund 18.000 Kfz benützt. Er ist mit den europaweit modernsten Sicherheitseinrichtungen wie dam Geräuscherkennungssystem "Akut" ausgestattet: Spezialmikrofone erkennen ungewöhnliche Geräusche im Tunnel wie etwa splitterndes Glas oder eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen. Außerordentliche Ereignisse wie Unfälle können dadurch in der zuständigen Überwachungszentrale Ardning im obersteirischen Bezirk Liezen schneller erkannt werden und die Alarmierung von Einsatzkräften rascher erfolgen.

Ein Thermoscanner prüft Schwerfahrzeuge über 7,5 Tonnen vor der Einfahrt von Spezialkameras und -sensoren auf heiße Bestandteile wie Bremsen, Motor, Turbolader. Wird ein Grenzwert überschritten, muss das Fahrzeug erst abkühlen. Die in einem Tunnel besonders gefährlichen Lkw-Brände können so bereits im Vorfeld vermieden werden. Weil nun zwei Röhren vorhanden sind kann der Verkehr bei einer Störung in einer der beiden in die andere wechseln. Eine Umleitung über den Pyhrnpass und Liezen ist dann nicht mehr notwendig.

Die Pyhrn-Achse soll bis 2019 voll ausgebaut sein. Bis dahin schließt die Asfinag in Oberösterreich mit der "Tunnelkette Klaus" durch die 2013 begonnene Errichtung von insgesamt sechs Brücken und vier zweiten Tunnelröhren eine knapp acht Kilometer lange Lücke. In der Steiermark soll die seit 2013 in Bau befindliche neue Röhre des 8,3 Kilometer langen Gleinalmtunnels im Sommer 2017 für den Verkehr freigegeben werden. Im Anschluss erfolgt die Generalsanierung des 37 Jahre alten Bestandstunnels bis zum Frühjahr 2019. (APA, 16.10.2015)