Schottwien – An der ÖBB-Haltestelle Klamm-Schottwien im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich sind am Donnerstag Flüchtlinge mit Pfefferspray attackiert worden. Ein Asylwerber aus Afghanistan wurde ebenso wie ein Betreuer leicht verletzt. Beide wurden in einem Krankenhaus behandelt.

Der Unbekannte habe Pfefferspray gegen Flüchtlinge eingesetzt, erklärte die Polizei und bestätigte damit einen "NÖN online"-Bericht. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag gegen 18 Uhr, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Täter war aus Zug gestiegen

Der unbekannte Täter war laut Habitzl in Klamm-Schottwien aus einem Zug gestiegen. Er ging auf die Gruppe zu und sprühte einem der Männer "Reizgas- oder Pfefferspray" ins Gesicht. Als der Betreuer eingriff, widerfuhr ihm dasselbe. Der Täter flüchtete zu Fuß. Erhebungen zu seiner Ausforschung dauerten laut Habitzl an, auch das Landesamt Verfassungsschutz ermittelt.

Eduard Rettenbacher, der Bürgermeister von Payerbach am Semmering, wo die Flüchtlinge in einer privaten Unterkunft einquartiert sind, sprach von einem "erschreckenden Zwischenfall". Die Gemeinde habe sich gut und verständnisvoll auf die insgesamt 19 Flüchtlinge, davon elf Kinder, vorbereitet, so Rettenbacher im Gespräch mit dem STANDARD. Erst vergangenen Freitag waren sie im adaptierten Hotel Tirolerhof angekommen.

Bettler verprügelten Asylwerber in Salzburg

In Salzburg gab es indes einen Übergriff von fünf Bettlern auf einen Asylwerber aus dem Irak. Die Männer verprügelten demnach am 6. Oktober den 27-Jährigen im Bereich des Hauptbahnhofs, sodass dieser einen Jochbein-, Augenhöhlen- und Kieferbruch sowie zahlreiche Hämatome am gesamten Körper erlitt, gab die Polizei am Freitag bekannt.

Die Rumänen hatten offenbar beim Bahnhof Bier getrunken, als der Iraker auf sie zukam und fragte, ob auch er ein Bier haben könnte. Einer der Männer spritzte den Flüchtling daraufhin mit seinem Getränk an und versuchte ihn zu treten. Der Mann konnten den Angriff abwehren und rannte Richtung Rainerstraße davon. Die Männer holten ihn schließlich ein, weil er über eine Betonabsperrung stolperte und hinfiel, und schlugen und traten auf ihn ein.

Polizisten und ein Soldat beobachteten den Vorfall und nahmen in der Folge das Quintett fest. Einer von ihnen, ein 18-Jähriger, gestand die Tat und belastete die anderen vier Männer, diese stritten aber alle Vorwürfe ab. Laut Polizeisprecher Michael Rausch sind alle fünf "aus dem Bettlermilieu bekannt". (APA, red 16.10.2015)