Die Hilfsorganisationen, die ÖBB, das Bundesland Salzburg – sie alle schlagen Alarm. Die Flüchtlingssituation hat sich wieder zugespitzt.

Das deutsche Bundesland Bayern produziert einen Rückstau an der Grenze (weil es selbst überfordert ist), außerdem wird es jetzt überraschenderweise doch kalt und nass, was vor allem den Flüchtlingen, aber auch den Helfern zusetzt.

Die Notquartiere in Salzburg sind überfüllt, 500 Menschen lagern überhaupt auf dem Bahnhofsgelände. Beim Bund wurde ein Aufnahmestopp für Quartiere verfügt. Asylwerbern wird ein "Bescheid" zur Obdachlosigkeit ausgehändigt. Sie werden registriert und weggeschickt. Die Flüchtlinge finden daraufhin den Weg zur Caritas. Das Innenministerium in Wien teilt mit, das alles sei Angelegenheit des Landes Salzburg.

Das Innenministerium hat aber noch einen lustigen Gag auf Lager. Der Finanzminister hat 15 Millionen Euro für die Hilfsorganisationen und NGOs, die sich in der Flüchtlingsbetreuung engagieren, bereitgestellt. Aber das Innenministerium zahlt sie nicht aus. Das Rote Kreuz und der Samariterbund, die ja einen beträchtlichen Teil vorfinanzieren, hängen in der Luft.

Wenn man sich das vergegenwärtigt und sich in Erinnerung ruft, wie elendig das Innenministerium das Lager Traiskirchen gemanagt hat, dann stellt sich doch die Frage: Macht das irgendwer vielleicht absichtlich? (Hans Rauscher, 16.10.2015)