Kiew – Eine Woche vor Kommunalwahlen in der Ukraine wollen die Konfliktparteien mit dem Abzug weiterer Waffen die Lage zunehmend beruhigen. Die Regierungseinheiten würden an diesem Sonntag im Raum Donezk mit dem Abtransport zahlreicher Haubitzen und Granatwerfer beginnen, sagte Präsidialamtssprecher Andrej Lyssenko am Samstag in Kiew.

Die Anfang September vereinbarte Feuerpause im Kriegsgebiet Donbass werde insgesamt eingehalten, meinte er. In der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik finden am 25. Oktober Kommunalwahlen statt. Der Urnengang, an dem die Separatistengebiete allerdings nicht teilnehmen, gilt auch als wichtiger Stimmungstest für die prowestliche Führung um Staatspräsident Petro Poroschenko.

Die Aufständischen in Donezk kündigten an, am 21. Oktober mit einem Teilabzug von Kriegsgerät zu beginnen. Zunächst würden gepanzerte Fahrzeuge sowie Artilleriegeschütze mindestens 15 Kilometer von der Front entfernt stationiert, sagte Separatistensprecher Eduard Bassurin. Er warf den Regierungseinheiten vor, in den vergangenen Tagen insgesamt dreimal Stellungen unter Beschuss genommen zu haben.

Eine unabhängige Bestätigung für die vermeintlichen Zwischenfälle lag zunächst nicht vor. Die prorussischen Aufständischen in Luhansk teilten mit, einen Teil ihrer Granatwerfer schon abgezogen zu haben. (APA, 17.10.2015)