Guatemala-Stadt – Der eines Massakers an Indigenen in Guatemala beschuldigte frühere General Héctor Mario López Fuentes ist tot. López Fuentes sei am Sonntag im Alter von 85 Jahren in einem Militärkrankenhaus der Hauptstadt Guatemala-Stadt gestorben, teilten die Behörden mit. Dort war er seit Ende Juni 2011 wegen einer plötzlichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands behandelt worden.

López Fuentes soll mitverantwortlich für ein Massaker an 1.770 Indigenen während der Herrschaft des Diktators Efraín Ríos Montt von 1982 bis 1983 gewesen sein. Beschuldigt sind auch der 89-jährige Ríos Montt selbst und ein früherer Chef des Militärgeheimdiensts, José Rodriguez.

Montt-Prozess

Ende August entschied die Justiz, gegen Ríos Montt einen Prozess wegen Völkermords hinter verschlossenen Türen zu führen. Dieser soll am 11. Jänner beginnen. Einem ärztlichen Gutachten zufolge leidet der frühere General an leichter Altersdemenz.

Die Diktatur unter Ríos Montt gilt als eine der gewalttätigsten Zeitspannen im langen Bürgerkrieg Guatemalas von 1960 bis 1996. In einem ersten Verfahren wurde Ríos Montt zu 80 Jahren Haft verurteilt. Das Verfassungsgericht kassierte das Urteil später jedoch wegen Verfahrensfehlern.

Ein neues Verfahren startete Ende Juli, wurde aber unterbrochen, als Ríos Montts Anwälte ein ärztliches Gutachten vorlegten, wonach ihr Mandant prozessunfähig sei. Ein von der Anklage beauftragtes Gutachten stellte die Demenz fest, nun findet der Prozess hinter verschlossenen Türen statt. (APA, 1910.2015)