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Luftverschmutzung ist mitverantwortlich für viele Lungenerkrankungen.

Foto: apa/epa/Diego Azubel

Graz – Asthma bronchiale stellt die häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter dar. In Österreich ist davon rund jedes zehnte Kind und jeder zehnte Jugendliche betroffen. "Aufgrund ihrer Häufigkeit haben respiratorische und allergische Erkrankungen in der österreichischen Bevölkerung eine immense Bedeutung und nehmen nach wie vor zu", sagt Ernst Eber, Leiter der Klinischen Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie an der Med-Uni Graz.

Höhere Inzidenz

Dabei gehe es ganz wesentlich um den Erhalt einer ungestörten Atmung, wobei hier schon beim Kind durch eine optimale pneumologische Versorgung angesetzt werden müsse, so Eber, der im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) in Graz einen Vortrag hielt.

Die besonders in Ballungsräumen nachweisbare Luftverschmutzung werde in Zukunft kaum zu einer Reduktion kindlicher Atemwegserkrankungen – insbesondere Asthma und Bronchitis – führen, so Eber. Der Lungenexperte wies darauf hin, dass die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) im Erwachsenenalter, die weltweit zur dritthäufigsten Todesursache zählt, ihre Wurzeln im Kindesalter hat.

Herausforderungen

Die Entwicklung der pädiatrischen Pneumologie ermöglicht es dem Experten zufolge, die Überlebensraten und die Lebensqualität von Kindern nach – auch extremen – Frühgeburten zu erhöhen. Diese Kinder, deren Lunge im Mutterleib nicht ausreifen konnte, benötigen eine intensive und kompetente Betreuung durch spezialisierte Pulmologen, betonte Eber.

Als weiteres Gebiet der pädiatrischen Pulmologie nannte er die zystische Fibrose, auch Mukoviszidose genannt – eine der gefährlichsten und am häufigsten angeborenen Stoffwechselerkrankungen.

Zum einen gehe es, laut Experten Eber, um die Prävention späterer Beeinträchtigungen durch eine optimale Therapie im Kindesalter. Zum anderen müsse auch die Langzeitbetreuung und Erhaltung der Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen respiratorischen Störungen im Auge behalten werden. (red, 20.10.2015)