
Der Saft der asiatischen Birne kann den Tag nach einer feuchtfröhlichen Nacht erträglicher machen, haben australische Wissenschafter herausgefunden.
In wenigen Wochen heißt es wieder: Glühwein, Punsch und Weihnachtsfeiern. Mehr oder weniger geplantes Festtrinken, das den nächsten Tag mitunter zum Albtraum werden lässt. Doch australische Forscher haben nun einen möglichen Trunk gegen den obligatorischen Brummschädel entdeckt.
Die Ernährungsexpertin Manny Noakes und ihr Forscherteam von der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) untersuchten den Effekt ostasiatischer Nashi-Birnen auf die menschliche Gesundheit. Schließlich wird der Frucht nachgesagt, den Cholesterinspiegel zu senken und verdauungsfördernd sowie entzündungshemmend zu wirken.
Der Kater wird zum Kätzchen
Für ihr Experiment verabreichten die Wissenschafter ihren Probanden die gleiche Menge alkoholischer Getränke. Ein Teil der Studienteilnehmer musste zuvor 220 Milliliter Nashi-Saft trinken, während die andere Hälfte ein Placebo-Getränk vorgesetzt bekam. Am nächsten Morgen fragten die Forscher die postalkoholischen Symptome anhand von 14 Items ab.
Das Ergebnis: Die Gruppe der Nashi-Saft-Trinker klagte in allen Kategorien weniger über physische und psychische Nebenwirkungen des Alkoholkonsums als die Kontrollgruppe. Am deutlichsten zeigten sich die Unterschiede im Item "Konzentrationsfähigkeit".
Die Inhaltsstoffe der Frucht dürfte auf die Schlüsselenzyme einwirken, die für den Abbau von Alkohol – der Alkohol-Dehydrogenase und Aldehyd-Dehydrogenase – verantwortlich sind, schreiben die Wissenschafter in ihrem Blog. Sie betonen auch, dass der Nashi-Saft nur dann wirkt, wenn er vor dem Alkohol getrunken wird. Ist der Kater einmal da, muss auch der Katzenjammer ertragen werden, denn nachträglich nützt die Nashi-Birne gar nichts. (gueb, 20.10.2015)