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Oscar Pistorius ist vorzeitig freigekommen.

Foto: AP/Themba Hadebe

Pretoria – Der wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilte ehemalige südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius ist vorzeitig entlassen worden. Pistorius habe das Gefängnis in Pretoria am Montagabend verlassen, teilte die Strafvollzugsbehörde mit. Er stehe aber weiter unter Aufsicht, erklärte Behördensprecher Manelisi Wolela. Über die Auflagen müssten die Behörden vor Ort entscheiden.

Die Kommission für vorzeitige Haftentlassungen hatte am Donnerstag entschieden, Pistorius nach einem Jahr auf Bewährung und unter Auflagen freizulassen. Er bleibe aber unter Aufsicht der Strafvollzugsbehörden, erklärte die Kommission, die davor auch mit den Eltern des Opfers Reeva Steenkamp gesprochen hatte.

Auflagen unbekannt

Wie die Auflagen für Pistorius aussehen, gab auch die Kommission nicht bekannt. Sie erklärte lediglich, dass er ständig in psychotherapeutischer Behandlung sein müsse und keinen Zugriff auf Waffen haben dürfe. Experten zufolge könnten die Auflagen Hausarrest für eine bestimmte Zahl an Stunden pro Tag oder eine elektronische Fußfessel bedeuten.

Der unterschenkelamputierte Sportler hatte im Februar 2013 seine Freundin Steenkamp erschossen und war im Oktober 2014 wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach südafrikanischem Recht darf frühzeitig aus der Haft entlassen werden, wer mindestens ein Sechstel seiner Strafe verbüßt hat. Das ist bei Pistorius der Fall.

Berufungsprozess wird im November beginnen

Pistorius beteuerte stets, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und in Panik erschossen zu haben. Ebenso wie Steenkamps Eltern glaubt aber auch die Staatsanwaltschaft nicht an diese Version. Sie legte Berufung ein und strebt nun ein Urteil wegen Mordes und damit eine höhere Haftstrafe an. Der Berufungsprozess soll am 3. November beginnen. (APA, 20.10.2015)