Köln – Das Ozonloch über der Antarktis ist nach jüngsten Daten so groß wie seit neun Jahren nicht mehr. Es sei derzeit um etwa 2,5 Millionen Quadratkilometer größer als zum selben Zeitpunkt 2014, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Freitag in Köln mit. Mit einer derzeitigen Fläche von 26 Millionen Quadratkilometern sei es größer als Nordamerika.

Das sei der zweitgrößte Wert seit dem Rekord von 2006 mit etwa 27 Millionen Quadratkilometern. Die Ausdünnung der Ozonschicht in zehn bis 50 Kilometern Höhe schwankt während des Jahres. Das "Loch" erreicht stets um diese Jahreszeit seine größte Fläche und erholt sich anschließend wieder mehr oder weniger.

FCKWs sind hartnäckig

Die inzwischen weitgehend verbotenen, aber sehr langlebigen Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (FCKW) tragen nach wie vor zum Abbau des Ozons bei. Zuletzt hatte sich das Ozonloch immerhin weitgehend stabilisiert, so dass Experten von einer allmählichen Erholung der Schicht ausgegangen waren.

Als mögliche Ursache für die Verschlechterung in diesem Jahr sehen die Forscher veränderte Luftströmungen in der Stratosphäre: Seit Ende August habe sich der polare Wirbel über der Antarktis derart stabilisiert, dass verstärkt Ozon abgebaut werde. Sie vermuten, dass der Klimawandel bei der Entstehung dieser stabilen Luftströmungen eine Rolle spielen könnte. (APA, red, 24. 10. 2015)