Frankfurt am Main/Frankfurt – Ökonomen sind überzeugt: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im Kampf gegen die Nullinflation schon bald noch mehr Geld in den Markt pumpen. "Es ist alles andere als sicher, dass eine Ausweitung des Anleihenkaufprogramms positive Folgen hat", erklärte ING-DiBa-Chefökonom Carsten Brzeski.

Ob zusätzliche Maßnahmen aber die gewünschte Wirkung erzielen können, wird hierzulande von vielen Beobachtern bezweifelt. Auch ob eine weitere Lockerung der Geldpolitik überhaupt nötig ist, ist umstritten. Schließlich sei die Inflationsrate deshalb so niedrig, weil die Ölpreise gewaltig gesunken sind, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

Am Donnerstag hatte EZB-Präsident Mario Draghi die Märkte unerwartet deutlich auf eine weitere Öffnung der Geldschleusen eingestimmt: "Wir haben den Willen und die Fähigkeit alle Instrumente einzusetzen, wenn das nötig ist."

So könne das im März begonnene Programm zum Kauf von Staatsanleihen notfalls im Umfang ausgedehnt oder zeitlich gestreckt werden. Auch eine weitere Verschärfung der Strafzinsen, die Banken zahlen müssen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken, sei denkbar. (APA, 24.10.2015)