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Foto: APA/Georg Hochmuth

Graz/Wien – Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch hat bei der Staatsanwaltschaft Graz eine Sachverhaltsdarstellung zum umstrittenen Flüchtlings-Kommentar des Chefredakteurs der "Steirerkrone" eingebracht. Chefredakteur Christoph Biró spricht darin von Plünderungen, sexuellen Übergriffen und Sachbeschädigungen durch Flüchtlinge – Gerüchte, die vor allem in sozialen Medien seit langem kursieren und teils längst widerlegt wurden.

Laut SOS Mitmensch sei nun zu prüfen, ob der Kommentar nach dem Strafgesetzbuch als Verhetzung und/oder die wissentliche Verbreitung falscher, beunruhigender Gerüchte zu beurteilen sei. Biró hätte in seinem Kommentar "Angst und Misstrauen gegen Schutzsuchende geschürt. Für keines dieser Gerüchte gibt es bisher einen Beleg", sagt Alexander Pollak, Sprecher der Organisation, in einer Aussendung.

Abgeordnete fragt nach Quellen

Die steirische Landtagsabgeordnete Sabine Jungwirth (Grüne) verlangt in einem offenen Brief an den Chefredakteur der "Steirerkrone" die Offenlegung der Quellen seines Kommentars in der Sonntagsausgabe der Zeitung. Biró möge offenlegen, woher er etwa Informationen zu Supermarktplünderungen durch Flüchtlinge habe, was ein Sprecher des Innenministeriums auf derStandard.at dementiert hatte: "Wissen Sie mehr als die Polizei und das Innenministerium?". (red, 27.10.2015)