Peking/Washington – Nach der Patrouillenfahrt eines US-Kriegsschiffes in einem von China beanspruchten Seegebiet im Südchinesischen Meer hat das Außenministerium in Peking den US-Botschafter Max Baucus vorgeladen. Vizeaußenminister Zhang Yesui protestierte energisch gegen die "ernste Provokation", wie chinesische Staatsmedien am Mittwoch berichteten.

China werde seine Souveränität über die Spratly-Inseln und die angrenzenden Gewässer entschieden verteidigen, sagte der Vizeminister bei dem Treffen am Vorabend. Als Reaktion auf die Gebietsansprüche hatte Washington den Zerstörer "USS Lassen" durch die von China als Hoheitsgebiet beanspruchte Zwölf-Meilen-Zone um das Subi-Riff fahren lassen.

Pentagon beruft sich auf internationales Recht

Die Operation stehe im Einklang mit internationalem Recht, sagte ein Pentagon-Sprecher. Ziel sei es, die Rechte und Freiheiten sowie die gesetzeskonforme Nutzung von Gewässern und Luftraum für alle Länder nach internationalem Recht zu gewährleisten.

Mit der Aktion haben sich die Spannungen im jahrelangen Streit um die Inselgruppe verschärft. Sowohl Peking als auch Taiwan, Vietnam, Brunei, Malaysia und der Philippinen erheben Anspruch auf das Gebiet. Die Inseln liegen an einer der wichtigsten Schiffshandelsrouten. Zudem werden dort große Vorkommen von Erdgas und Öl vermutet. (APA, 28.10.2015)