Kjellberg ist der Ansicht, dass die steigende Adblocker-Verwendung der Grund dafür ist, dass Youtube Red ins Leben gerufen wurde.

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Die Ankündigung von Youtube Red, einem kostenpflichtigem Abo-Dienst für die Videoplattform, hat zu gemischten Reaktionen geführt. Nutzer, die bereit sind, zehn Euro pro Monat zu zahlen, ersparen sich künftig Werbepausen, bekommen Zugriff auf künftig exklusive Inhalte und können auch Googles Musikstreaming-Dienst Play Music vollumfänglich verwenden.

Kritik hagelte es unter anderem dafür, dass zahlreiche bekannte Kanalbetreiber praktisch zu einer Teilnahme am Youtube Red-Programm gezwungen werden, da ihre Videos sonst auf "privat" gestellt werden. Die positive Seite des neuen Abodienstes betont nun der Youtube-Star Pewdiepie – der gleichzeitig hart ins Gericht mit den Nutzern von Adblockern geht.

Youtube-Star sieht "Red" als Folge von Adblock-Nutzung

In einem Blogpost schreibt er, dass die Anzahl seiner Nutzer, die die von Youtube eingespielte Werbung bei seinen Videos durch solche Software überspringen, stark gestiegen ist. Waren es einst 15 bis 20 Prozent der Besucher, sind es mittlerweile rund 40 Prozent – mit weiterer Zunahme sei zu rechnen.

"Persönlich finde ich es okay, wenn ihr Adblocker bei meinen Videos nutzt. Ich verstehe schon, Werbung ist nervig und ich bin nicht hier, mich darüber zu beschweren", zitiert MCV UK den Schweden, der mit bürgerlichem Namen Felix Kjellberg heißt. Doch der Anteil der Adblocknutzer übersetze sich direkt in Einnahmenentgang von 40 Prozent, was für kleine Kanäle "vernichtende" Auswirkung haben kann. "Adblocker zu nutzen bedeutet nicht, dass man clever ist oder über dem System steht."

Kjellberg, der über 40 Millionen Abonnenten hat, sieht Youtube Red als Reaktion gegen die zunehmende Verbreitung von Werbeblockern und dessen Folgen für das Geschäftsmodell der Plattform und ihrer Videomacher. Letztlich sind die Adblock-Nutzer also ursächlich dafür, dass der kostenpflichtige Dienst überhaupt entstanden ist.

Offene Fragen

Allerdings hat auch der Youtube-Star, der unter dem "Red"-Label eine eigene Serie veröffentlichen wird, offene Fragen. Für ihn ist etwa unklar, wieviel von der Monatsgebühr tatsächlich bei den Youtubern landen wird und ob das Modell sich als vorteilhaft für kleinere Channels erweisen kann. "Das sind alles wichtige Fragen", so Kjellberg abschließend, "doch es ist wichtiger, dass wir verstehen lernen, was eigentlich das Kernproblem ist." (gpi, 30.10.2015)