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In einem eher durchwachsenem Jahr für die Luxusbranche verzeichnen wird zumindest für Edelsteine deutlich mehr ausgegeben.

Foto: Yuri Kochetkov

Dank steigender Nachfrage nach Luxusschlitten, Nächtigungen in Nobelhotels oder sündteuren Kunstwerken werden die weltweiten Ausgaben für Luxusgüter heuer erstmals die Marke von einer Billion Euro überspringen. Dabei ist 2015 nach Erkenntnissen der Beratungsgesellschaft Mc Bain & Co. für die Branche ein eher durchwachsenes Jahr. Denn wegen der Turbulenzen an den Aktienmärkten und der nachlassenden Konjunktur in China müssen es aber auch die Reichen etwas billiger geben.

Der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter wie Designer-Anzüge und Schuhe wird mit einem Zuwachs bloß von einem Prozentpünktchen heuer so langsam wachsen wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2009 nicht mehr. In China werden die Umsätze der Branche sogar sinken – schließlich befindet sich die Zielgruppe in der Zwickmühle von sinkenden Wachstumsraten im Land des Lächelns und dem Anti-Extravaganz-Kurs der Machthaber in Peking.

Harter Wettbewerb

Zu Beginn dieses Jahrzehnts erzielte die Luxusbranche noch zweistellige Zuwachsraten, die sich in den Folgejahren sukzessive abschwächten. "Der Wettbewerb wird härter", wird Mc Bain-Expertin Claudia D'Arpizio von Bloomberg zitiert. Ab dem zweiten Quartal 2016 sollte ihrer Meinung nach das Geschäft mit Luxusartikeln aber wieder an Fahrt gewinnen. Jährliche Zuwachsraten von drei bis vier Prozent sollten künftig wieder drinnen sein.

Zuletzt hatten auch der US-Schmuckverkäufer Tiffany, der für seine Karomuster bekannte britische Kleiderhersteller Burberry, der französische Weltmarktführer LVMH und der deutsche Modekonzern Hugo Boss schwache Zwischenberichte veröffentlicht und zum Teil auch ihre Prognosen zurückgeschraubt. Sorgenfalten sind aber nicht angebracht: Beim Platzhirsch LVMH, der die Marken Louis Vuitton, Moët und Hennessy in sich vereint, fiel im Vorjahr bei 30,6 Milliarden Euro Umsatz ein Reingewinn von sechs Milliarden an.

Besonders schleppend läuft heuer der Absatz von Uhren. Juwelen hingegen erfreuen sich mit einem erwarteten Umsatzanstieg um sechs Prozent zunehmender Beliebtheit. Man gönnt sich ja sonst nichts. (Alexander Hahn)