Bild nicht mehr verfügbar.

Gewann beim letzten Turnier des Jahres ihren ersten großen Titel: Agnieszka Radwanska

Foto: reuters/lee

Singapur – Agnieszka Radwanska ist (inoffizielle) Tennis-Weltmeisterin: Die Polin setzte sich am Sonntag im spannenden Endspiel des WTA-Finals mit 6:2, 4:6, 6:3 gegen Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 4) durch. Es ist der erste große Titel ihrer Karriere.

"Ich bin überglücklich. Ich habe heute im richtigen Moment das richtige gemacht", sagte die Nummer sechs der Weltrgangliste. "Dieser Titel bedeutet alles für mich."

Im Indoor Stadium agierte die ehemalige Wimbledon-Finalistin quasi fehlerlos, nur fünf unerzwungene Patzer wurden aktenkundig. Nach 2:05 Stunden verwandelte Radwanska den ersten Matchball und kassierte für ihren Coup beim Saisonabschluss-Turnier ein Preisgeld in Höhe von 2,05 Millionen Dollar.

Die zuletzt vom Pfeifferschen Drüsenfieber geplagte Kvitova verpasste dagegen in Abwesenheit von Titelverteidigerin Serena Williams (USA) ihren vierten großen Triumph. Zweimal hatte die Linkshänderin den Wimbledon-Titel (2011 und 2014) und vor vier Jahren schon einmal das Masters gewonnen.

Die besten Szenen des Turniers.
WTA

Radwanska und Fed-Cup-Gewinnerin Kvitova waren mit jeweils nur einem Sieg aus drei Gruppenspielen etwas glücklich ins Halbfinale eingezogen und hatten dort bis dahin unbesiegte Gegnerinnen bezwungen. Die 26-jährige Radwanska hatte den spanischen Shootingstar Garbine Muguruza (6:7, 6:3, 7:5) entzaubert. Die ein Jahr jüngere Kvitova zeigte im Anschluss der russischen Turnierfavoritin Maria Scharapowa (6:3, 7:6) überraschend deutlich die Grenzen auf.

Vor rund 8000 Zuschauern zeigte die an Oberschenkel und Schulter dick getapte Radwanska zunächst ihre gewohnt großartigen Defensivqualitäten. Allerdings machte es ihr Powerspielerin Kvitova mit vielen Fehlern auch relativ leicht. Die solide Radwanska entschied den ersten Satznach 33 Minuten für sich.

Als die Polin dann schnell mit 3:1 führte, sprach nicht mehr viel für Kvitova. Doch die kämpfte sich zurück und schaffte den Satz-Ausgleich. Im entscheidenden Durchgang gelang Radwanska dann das Break zum 4:3 – die Entscheidung.

Das Überraschungs-Finale gab einen Vorgeschmack darauf, wie das Tennis-Universum ohne seinen Fixstern Serena Williams aussehen könnte. Williams, die den WM-Titel zuletzt dreimal in Folge gewann, hatte ihre Saison nach dem überraschenden Halbfinal-Aus bei den US Open vorzeitig beendet. (sid/red, 1.11. 2015)