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Auch im Oktober waren mehr als 400.000 Österreicher auf der Suche nach einer Arbeit.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

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Wien – Arbeitslose Menschen brauchen in Österreich immer länger, um einen Job zu finden. Im Schnitt dauerte die Arbeitssuche im Oktober gut vier Monate, im Vorjahr waren es noch 19 Tage weniger. Unternehmen hingegen gelingt es relativ rasch, offene Stellen zu besetzen. Wie berichtet wurden heuer 97 Prozent der beim AMS gemeldeten Stellen innerhalb von drei Monaten besetzt. Die Zahl der offenen Stellen steigt auch weiter: Im Oktober gab es fast ein Viertel mehr als noch im Vorjahr.

Das sorgt dennoch für keine Entlastung auf dem Arbeitsmarkt. Ende Oktober waren in Österreich knapp 411.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 71.400 davon besuchten eine Schulung des AMS. Die Zahl der Arbeitslosen ist damit um 5,6 Prozent höher als noch im Vorjahr. Zwar gibt es knapp 32.000 Beschäftigte mehr als im Vorjahr, die Zahl der Menschen, die einen Job suchen, ist aber deutlich stärker gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist etwas niedriger als in den Vormonaten.

Rückgang in Tirol und Vorarlberg

Im Bundesländer-Vergleich sticht Wien heraus, hier ist die Zahl der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnehmern um 10,9 Prozent gestiegen. Vorarlberg und Tirol verzeichnen erstmals seit langem wieder einen Rückgang, im Oktober waren 0,4 beziehungsweise 0,3 Prozent weniger Menschen auf Jobsuche als im Oktober des Vorjahrs.

Erste Anzeichen der Entspannung sieht Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Heuer hätten bereits 504.000 Personen wieder einen Job gefunden, hieß es in einer Aussendung. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Großer Anstieg

Bei Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft ist die Arbeitslosigkeit am dramatischsten gestiegen. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahrs waren 14,1 Prozent mehr arbeitslos gemeldet, bei Inländern betrug der Anstieg nur 2,5 Prozent. Auch bei den über 50-Jährigen ist der Anstieg mit 9,7 Prozent hoch. Das liegt daran, dass es immer mehr ältere Menschen gibt. Die Arbeitslosenquote in der Gruppe 50 plus steigt derzeit sogar weniger stark als in der restlichen Bevölkerung. (sat, 2.11.2015)