Der Linux-Kernel ist in Version 4.3 erschienen.

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Die Entwicklung des freien Betriebssystems Linux schreitet fleißig voran. Die Entwickler haben nun Version 4.3 des Kernels freigegeben, der einige Neuerungen mitbringt. Über 13.000 Commits sind seit Veröffentlichung von 4.2 eingeflossen.

Neue Grafiktreiber

Erstmals werden nun alle Zusatzfunktionen unterstützt, die Intels Core-i-Prozessoren der 6000er-Reihe bieten. Dazu wurden zahlreiche neue Treiber integriert. So bringt der Kernel nun Unterstützung für AMDs Grafikkarten der "Fury"-Reihe mit. Einige Nvidia Geforce-Grafikkarten sollten außerdem nun bessere Leistungswerte liefern. Daneben wird auch andere Hardware abgedeckt, wie Heise berichtet.

Ebenso kann das System nun mit dem Bus für "MOST" (Media Oriented Systems Transport), das in vielen Autos zur Kommunikation zwischen Mediengeräten zum Einsatz kommt. Er ist allerdings der Staging-Ebene zugewiesen, da die Entwickler mit der Qualität der Treiber nicht zufrieden sind. Sollte es nicht zu Verbesserungen kommen, würde der MOST-Support wieder gestrichen.

IPv6 mit dabei

Auch im Netzwerkbereich hat sich einiges getan. IPv6 ist nun nicht nur implementiert, sondern auch vom Start weg in Betrieb. Diverse Verbesserungen im Netzwerkcode sollen unter verschiedenen Bedingungen höhere Datendurchsätze bringen.

Auf Mehrkern-Prozessoren soll ein neuer Scheduler für effizientere Abarbeitung sorgen. Das Feature steht allerdings unter Beobachtung, da in Einzelfällen auch Verschlechterungen denkbar sind. Mit Version 4.3 ist der Kernel nun in der Lage, die Anzahl der maximal ausgeführten Prozesse pro Programm zu beschränken. Das soll es unmöglich machen, das System auf bösartige Weise durch Überlastung praktisch unbenutzbar zu machen.

Aus für Ext3-Treiber

Endgültig gewichen sind mit dem neuesten Release die Treiber für das Ext3-Dateisystem. Dies sollte in der Praxis allerdings keinen Unterschied machen, da die meisten Distributionen diesen ohnehin schon längst über das abwärtskompatible Ext4 abwickeln. (gpi, 02.11.2015