Jerusalem – Alleine am Montag sind drei Israelis in Israel und dem besetzten Westjordanland von Palästinensern mit Messern angegriffen worden. Zwei der Angreifer wurden erschossen, mindestens vier Israelis wurden verletzt, darunter ein etwa 70 Jahre alter Mann, wie die israelische Polizei am Abend mitteilte.

Bei Ausschreitungen an einer palästinensischen Universität östlich von Jerusalem wurden mehrere Studenten von Sicherheitskräften verletzt. Seit Anfang Oktober kommt es in Israel und den palästinensischen Gebieten nahezu täglich zu Attacken. Die Welle der Gewalt entzündete sich am Streit über die Nutzung des für Juden und Muslime gleichermaßen heiligen Tempelbergs in Jerusalems Altstadt.

Bei dem ersten Angriff des Tages wurde auf der palästinensischen Seite eines Grenzübergangs zwischen dem besetzten Westjordanland und dem Norden Israels ein Soldat angegriffen. Bei dem Täter handelte es sich nach Angaben der palästinensischen Behörden um einen 16-jährigen Jugendlichen. Er wurde von Soldaten erschossen. Ein mutmaßlicher Komplize wurde festgenommen.

In der südlich von Tel Aviv gelegenen Ortschaft Rishon LeZion ging ein mit einem Messer bewaffneter 19-jähriger Palästinenser zunächst auf zwei Passanten los und verletzte sie. In einem Geschäft stach er ein weiteres Opfer nieder. Der Angreifer wurde schließlich festgenommen.

Am Abend stach ein Palästinenser in Netanya nördlich von Tel Aviv auf einen etwa 70 Jahre alten Mann ein und verletzte ihn schwer, wie die Polizei mitteilte. Der 22-Jährige Angreifer wurde erschossen.

In der Stadt Abu Dis, die östlich an Jerusalem grenzt, lieferten sich israelische Sicherheitskräfte und Studenten gewaltsame Auseinandersetzungen. Die Polizisten stürmten den Campus der Al-Kuds-Universität nach einer Protestaktion der Hochschüler an der israelischen Sperranlage, die Abu Dis von Jerusalem trennt. Die Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschossen gegen dutzende Steine werfende Studenten vor, wie ein AFP-Reporter berichtete. Nach Angaben palästinensischer Rettungskräfte wurden mehrere Demonstranten von Gummigeschossen und Tränengas verletzt. (APA, 2.11.2015)