New York/London – Die britische Bank Barclays zahlt im Streit mit Investoren wegen der Manipulation des Euribor-Zinssatzes 94 Millionen Dollar, umgerechnet 85,32 Mill. Euro. Barclays ist Gerichtsdokumenten zufolge das erste von elf beklagten Geldhäusern, die einer solchen Einigung zustimmte.

Der prominente Anwalt Kenneth Feinberg, der mithalf, die Einigung zu verhandeln, erklärte, die Vereinbarung könnte Vorbildcharakter für die noch ausstehenden Klagen haben. In der aktuellen Angelegenheit haben Anleger neben Barclays auch die Deutsche Bank, UBS, BNP Paribas, Credit Agricole, Societe Generale, HSBC, Royal Bank of Scotland, Rabobank, Citigroup, JPMorgan Chase und der Finanzmakler ICAP verklagt.

In den Zinsskandal sind Banken weltweit verstrickt. Nach Erkenntnissen der Regulierer haben sich einzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie Libor und Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzustreichen. An solchen Zinssätzen hängen weltweit Geschäfte in einem Volumen von vielen Hundert Billionen Dollar täglich. Etliche Institute haben in den vergangenen Jahren bereits Vergleiche mit verschiedenen Instanzen geschlossen. (APA, 2.11.2015)