Nicholas Ofczarek spielt Zeno, den Sohn des Patriarchen Rolf Rauchensteiner (Udo Kier).

Foto: ORF / Superfilm

Wien – Das Trommeln hat sich gelohnt und die Vorab-Veröffentlichung nicht geschadet: David Schalkos Familiensaga "Altes Geld" kam am Montag in der Primetime in ORF 1 auf einen Zuseherschnitt von 711.000. Bei der zweiten Folge, die direkt im Anschluss gezeigt wurde, gingen zwar einige Seher verloren, dennoch blieben immerhin 675.000 der Gier und Dekadenz treu, die die Familie Rauchensteiner umhüllt. Die zwei Folgen erreichten jeweils einen Marktanteil von 25 Prozent.

Zum Vergleich: Der Quotengarant "Millionenshow" kam in ORF 2 auf 645.000 Seher – bei einem Marktanteil von 22 Prozent. Weiter geht es mit "Altes Geld" am Montag, 9. November, um 20.15 Uhr. Nach der Einführung der Charaktere via Doppelfolge stehen künftig nur mehr einzelne Episoden der achtteiligen Miniserie auf dem Programm.

Produzent und ORF zufrieden

Zufrieden mit dem Auftakt zeigte sich John Lueftner, der die Serie gemeinsam mit Schalko (Buch und Regie) mit seiner Superfilm produzierte: "Diese Zahlen können sich sehen lassen. Dahinter liegt eine Bilderbuchkurve, stetig leicht ansteigend, keine Verluste auf dem Weg, über beide Folgen. Das ist für eine doch eckige und sicher polarisierende Fernsehserie ein schöner Erfolg", so Lueftner auf STANDARD-Anfrage.

In einer Aussendung jubelt ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner: "David Schalko, sein großartiges Ensemble und Team und der ORF haben mit 'Altes Geld' eine österreichische Serie geschaffen, die es in der Art, gesellschaftskritische Themen mutig und neu zu erzählen, noch nicht gab. Wir haben uns bewusst für diese Erzählweise und diese Schärfe entschieden. Welcher Sender außer dem ORF könnte so eine außergewöhnliche Serie produzieren?"

"Braunschlag" 2012 startete fulminanter

Den Wert von "Braunschlag", der ebenfalls von David Schalko und Superfilm produzierten Miniserie, erreichte "Altes Geld" nicht. Bei der Premiere am 18. September 2012, ein Dienstag, schalteten 975.000 ein. Bei der zweiten Folge im Anschluss blieben noch 950.000 vor dem Bildschirm. Beim Publikum konnte "Braunschlag" vor drei Jahren aber konstant punkten. Die meisten Folgen hatten über 800.000 Seher, das Finale gaben sich dann noch 714.000.

"Altes Geld" wurde bereits im März auf DVD und der ORF-Videoplattform Flimmit veröffentlicht. Bis dato wurden 10.000 DVDs verkauft, "Braunschlag" hält bei 50.000 Stück. Auf Flimmit gehört "Altes Geld" zu den beliebtesten Serien. Genaue Abruf- und Downloadzahlen gibt das Portal nicht bekannt, nach STANDARD-Informationen dürften es ein paar Tausend sein. Jedenfalls weniger als DVD-Verkäufe. Nach eigenen Angaben hat Flimmit derzeit rund 32.000 Kunden.

"Vorstadtweiber" steigerte sich

Die letzte ORF-Serienproduktion, die vor "Altes Geld" für Furore sorgte, war "Vorstadtweiber". Inhaltlich lässt sich "Vorstadtweiber" zwar nicht mit der Schalko-Serie vergleichen, weil es viel breiter angelegt ist, aber vom Sendeplatz her sehr wohl: Die Wiener Damenrunde wurde ebenfalls am Montag im Hauptabend programmiert. Zum Auftakt kam "Vorstadtweiber" im Jänner 2015 auf 818.000 Seher, die zweite Folge verfolgten 812.000. In weiterer Folge konnte sich die Serie sogar noch steigern und erreichte letztendlich im Schnitt 856.000 Zuseher pro Folge. (omark, 3.11.2015, Update um 15:30 Uhr mit Lueftner-Statement)