Reykjavik – Der Hofsjökull, der drittgrößte Gletscher Islands (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen ehemaligen Seitengletscher des Vatnajökull), ist erstmals seit 1994 wieder gewachsen. Geologen führen das auf den heuer ungewöhnlich kalten Sommer und den vorangegangenen schneereichen Winter zurück. Ob sich eine Trendwende der auch in Island zuletzt vorherrschenden Rückschmelze der Gletscher ankündigt, könne man derzeit aber nicht sagen, hieß es in einer Aussendung des Geologischen Instituts in Reykjavik.

Die Sommertemperaturen 2015 in der Zentralregion Islands lagen um 1,5 Grad unter jenen der vergangenen Jahre. Der Hofsjökull breitete sich heuer im Schnitt um einen Meter aus, während er im Vorjahr etwa im selben Ausmaß zurückgeschmolzen war. Davor wurde die letzte geringfügige Ausbreitung des Gletschers 1994 registriert.

Der 925 Quadratkilometer große Eisschild des Hofsjökull ist annähernd kreisrund geformt und liegt in der Mitte der Insel. Unter seinen Eismassen befindet sich, wie auch unter jenen der anderen großen Gletschern Islands, ein aktives Vulkansystem. Die höchste Erhebung misst knapp 1.800 Meter. (APA, 8.11.2015)