Tee ist weltweit nach Wasser das beliebteste Getränk. Kuwait liegt mit 295 Litern pro Kopf und Jahr an der Weltspitze. In Europa trinken aber nicht etwa die Engländer am meisten Tee, sondern die Iren (242 Liter) . Die Engländer belegen trotz ihrer traditionellen "tea time" mit rund 3,2 Kilogramm pro Kopf und Jahr (entspricht rund 213 Liter) nur Platz sieben.

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Foto: AP/Chiang Ying-ying

Laut dem Österreichischen Tee-Institut werden hierzulande rund 700 Millionen Teebeutel pro Jahr verkauft. Weltweit wurden 2013 4,82 Millionen Tonnen Tee produziert, die wichtigsten Anbauländer sind China und Indien. Weltweit werden jede Sekunde rund 25.000 Tassen getrunken.

Grafik: Österreichisches Teeinstitut/AC Nielsen Marktforschung

Mif oder Tif

Mif oder Tif, diese Frage stellen sich vor allem die Engländer, wenn sie ihre Teekränzchen geben. Die ersteren (Milk-in-first) geben die Milch vor dem Tee in die Tasse, zweitere (Tea-in-first) gießen zuerst den Tee hinein. Darüber, wie es sich geziemt, scheiden sich die Geister vor allem auf der britischen Insel. Der Rest der Europäer bevorzugt nämlich die Variante ohne Milch. Dafür darf es ab und zu gerne ein Schuss Hochprozentiges für die Tasse sein. Früher diente Mif laut Wikipedia zum Schutz von zerbrechlichen Porzellantassen. Auswirkungen auf den Geschmack haben die Varianten angeblich nicht.

Von Prinz William ist nicht bekannt, ob er ein Mif oder ein Tif ist. Königin Elisabeth wird nachgesagt, dass sie ein Mif ist, aber es wurde auch schon das Gegenteil behauptet.
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Warum schmeckt Tee im Flugzeug angeblich nicht so gut?

Weil der niedrigere Luftdruck Wasser schon bei 90 Grad kochen lässt. Ideal sind für Schwarztee aber 100 Grad.

Tee, der kein Tee ist

Im 18. Jahrhundert trank die breite Bevölkerung Tee vor allem mit Branntwein und Schnaps. Heute trinken die Österreicher besonders mit Beginn der kalten Jahreszeit gern Kräuter- und Früchtetee. Streng genommen dürfte man diese Sorten gar nicht als "Tee" bezeichnen, das ist eine Eigenart des deutschen Sprachraums. Genaugenommen ist echter Tee nur das Getränk, das direkt aus der Camellia Sinensis, der Teepflanze, hergestellt wird. Dazu zählen neben dem klassischen Schwarztee und Grüntee auch der Weiße, Rote und Gelbe Tee. Zählt man die Früchte- und Kräutertees dazu, so gibt es weltweit mehr als 3.000 Sorten an Tee.

Tasse mit Unfallpotenzial

Einen kuriosen Unfall lieferte dieses Jahr ein Sportler, weil er Tee trank: Der WM-Fußballer aus Ecuador, Enner Valencia, vom Club "West Ham United" hat sich zu Hause den großen Zeh aufgeschlitzt, wie die deutsche Tageszeitung "Die Welt" berichtete. Die Vorgeschichte: Der Mann war auf eine Teetasse getreten, die ihm auf den Boden gefallen war. Er musste daraufhin in einer Notaufnahme behandelt werden.

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Teetassen müssen nicht immer aus edlem Porzellan sein: Diese Frau hier genießt den Tee aus einem Mini-Klo im Crazy Toilet Cafe, das Ende Oktober in Moskau eröffnet hat.
Foto: Reuters/Sergei Karpukhin

Wie lagert Tee ideal?

Tee nimmt gerne fremde Gerüche an, daher soll er nicht neben stark riechenden Gewürzen wie Pfeffer oder Kümmel lagern und generell gut verschlossen sein. Am besten immer nur den Bedarf für die nächsten vier bis sechs Wochen kaufen.

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Schwarztee versus Grüntee – die Unterschiede

Schwarztee hat nichts mit der Farbe Schwarz zu tun, denn je nach Sorte ist seine Färbung rötlich bis braun. Er wird aus den getrockneten und fermentierten Blättern und Knospen der Teepflanze hergestellt. Dabei gibt es große Unterschiede – je nach Anbaugebiet und Erntezeitpunkt- bei den Geschmacksausrichtungen (von blumig, frisch bis hin zu vollmundig, nussig, kräftig). Für die Zubereitung muss Schwarztee immer mit frischem, sprudelndem, kochendem Wasser aufgegossen werden, die Ziehdauer sollte zwischen drei und fünf Minuten betragen.

Zu den bekanntesten Schwarztees zählen: Darjeeling (wird auch als "Champagner" unter den Tees bezeichnet und schmeckt blumig-leicht), Assam (kräftiger Geschmack), Ceylon (eleganter, mild-fruchtiger Tee), Earl Grey (der beliebteste aromatisierte Schwarztee weltweit).

Im Gegensatz zum Schwarztee wird Grüner Tee nur getrocknet und nicht fermentiert. Dabei bleiben das Blattgrün und vor allem die Catechine, die als krebshemmend geltenden Inhaltsstoffe erhalten, sie verleihen ihm die leicht herbe Note. Der Favorit ist dabei der japanische oder chinesische Sencha. Der Aufguss ist gelblich-grün.

Weißer Tee kommt ursprünglich aus den Bergregionen der chinesischen Provinz Fujian und zählt zu den edelsten und teuersten Teespezialitäten. Auch er ist nicht fermentiert, er wird aus den jungen Blattknopsen mit weißem Flaum hergestellt, die schonend an der Luft getrocknet werden.

Kochend oder nicht?

Für unfermentierte Tees gibt es mehrere Zubereitungsarten. Dabei geht es nicht allein um die Wassertemperatur, sondern – je nach Philosophie und Kulturkreis – auch um unterschiedliche Zeremonien rund um die Zubereitung. Bei der traditionellen chinesischen Zubereitungsmethode für Weißen Tee werden die Teeblätter lose in ein Glas gegeben und mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser (ca. 70 Grad) übergossen, die Ziehzeit beträgt fünf bis sieben Minuten. Danach verbleiben die Teeblätter im Glas und sinken durch die aufgenommene Feuchtigkeit zu Boden. Laut dem Österreichischem Teeinstitut macht es aber aber auch bei Grünem und Weißem Tee Sinn, diese mit kochend heißem Wasser aufzugießen und drei bis fünf Minuten ziehen zu lassen wie beim Schwarztee. Mit dieser Zubereitungsmethode werden angeblich die meisten positiven Wirkstoffe aus dem Tee gelöst.

Wachmacher oder Entspannungshilfe

Schwarztee und Grüner Tee enthalten von Natur aus Koffein, das auch oft als Teein bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Kaffee ist das Koffein im Tee an die Polyphenole gebunden, die anregende Wirkung setzt deshalb langsamer ein und hält länger an.

Kräutertees wie Baldrian, Hofpen, Melisse oder auch Süßholzwurzel helfen Teetrinkern hingegen sich zu entspannen. Chai-Tee wirkt durch seine Zutaten wie Kardamon und Zimt wärmend. Das indische Nationalgetränk ayurvedischen Ursprungs, basiert auf kräftigem Schwarztee, der mit Gewürzen, Honig oder Zucker sowie Milch verfeinert wird. Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken zählen zu den Grundzutaten, die dem Tee eine orientalische Würze verleihen. Hierzulande wird er mit aufgeschäumter Milch gerne als "Chai-Latte" getrunken.

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Foto: APA/Susann Prautsch

Wirkungen von Kräutertee

Kamille: Der Hauptwirkstoff der Kamille sind die Azulen, die innerliche und äußerlich angewendet, Entzündungen hemmen können. Auch bei Nervosität und Schlafstörungen wird gern Kamillentee getrunken, er hat eine beruhigende Wirkung.

Minze: Die enthaltenen ätherischen Öle wirken entspannend und krampflösend. Das frische Aroma der Minze hilft auch bei Übelkeit.

Lindenblüte: Lindenblütentee kann bei Husten reizlindernd wirken und Halsschmerzen abschwächen. Dank der enthaltenen Glykoside ist die Lindenblüte auch krampflösend und entzündungshemmend.

Fenchel und Ingwer: Ihnen werden krampflösende und verdauungsfördernde Eigenschaften nachgesagt und sie wirken zudem appetitanregend. Ingwer wärmt von innen.

Hagebutte: Die Hagebutte ist reich an Vitamin C und kann im Herbst gute Dienste bei drohenden Erkältungen leisten, weil sie die Abwehrkräfte steigert.

Holunder: ähnlich wie Schwarzer und Grüner Tee wirkt auch Holunder antioxidativ. (red, 7.11.2015)