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Nacer Barazite im Dress des FC Utrecht.

Foto: APA/EPA/Bonestroo

Utrecht – Der niederländische Fußballprofi Nacer Barazite vom FC Utrecht hat in seiner Heimat heftige Diskussionen ausgelöst. Der 25 Jahre alte Muslim verweigerte nach dem 4:2 am Sonntag gegen Twente Enschede TV-Reporterin Hélène Hendriks nach einem Interview aus religiösen Gründen den Handschlag. Interviewer John de Wolf schüttelte er dagegen die Hand. Über dieses Benehmen ist in den sozialen Medien eine Diskussion ausgebrochen.

Für Schlagzeilen sorgte nun die Reaktion von Johan Derksen. "Wenn er sich so benimmt, muss er sich für IS rekrutieren lassen", sagte der ehemalige Chefredakteur des Fußball-Magazins Voetbal International in einer TV-Talkshow.

Verhaltensabsprachen

Der Verein hat mit zwei muslimischen Spielern Verhaltensabsprachen vereinbart. Die Fox-Reporterin gab an, dass sie vergessen habe, dass der FC Utrecht bereits in der vergangenen Saison Klubmitarbeiter und Journalisten informiert hatte, dass diese Spieler Frauen nicht die Hand geben. "Mit dieser Information sind die Medien respektvoll umgegangen", sagte Utrecht-Sprecher Martin Versteeg im NRC Handelsblad.

Zu den getroffenen Vereinbarungen gehört, dass die Spieler ihren Glauben, solange sie die sportlichen Abläufe nicht stören, ausleben dürfen. Auf Wunsch der beiden Spieler gibt es beim FC einen Gebetsraum. Sie mussten andererseits akzeptieren, dass sie sich von der weiblichen Team-Physiotherapeutin behandeln lassen.

Von 2011 bis 2012 hatte Barazite bei der Wiener Austria in 50 Spielen 23 Tore erzielt, ehe er zum AS Monaco wechselte. (sid, 5.11.2015)