Dortmund/Gelsenkirchen – Schalke geht am Sonntag als klarer Außenseiter ins 147. Revierderby gegen Borussia Dortmund. Während der BVB unter Thomas Tuchel kontinuierlich stärker wird, kam Schalke unter André Breitenreiter die Form der ersten Saison-Wochen abhanden. Nur einen Sieg gab es für den Tabellenvierten in den letzten sieben Pflichtspielen machten auch die 90 Minuten in Prag wenig Hoffnung auf Besserung, dennoch stimmten sich die 3000 mitgereisten Anhänger schon Minuten vor dem Schlusspfiff auf den Ruhrpottklassiker ein.

Eine besondere Rolle in Dortmund wird Ralf Fährmann spielen. Der Torhüter, der den Schalkern im Derby vor anderthalb Jahren mit einem Dutzend Klasseparaden ein 0:0 rettete, weiß, was ihn erwartet: "Dortmund ist brutal stark und steigert sich von Woche zu Woche. Aber wir malen jetzt nicht den Teufel an die Wand."

In deutlich schlechterer Erinnerung ist Spielern und Fans das letzte Duell mit dem Erzrivalen. Am 28. Februar ließ sich Schalke beim 0:3 vom BVB regelrecht überrollen, der Absturz unter Breitenreiter-Vorgänger Roberto Di Matteo begann. "Wir haben ein bisschen was gutzumachen", meinte Fährmann und forderte "90 Minuten volle Leidenschaft, volle Emotion".

Auf Derby-Temperatur bringen wollen die Schalker Fans ihre Spieler schon am Samstag. Die Ultras, die wegen der Polizeiauflagen die Partie am Sonntag boykottieren, haben ihren Besuch beim Abschlusstraining angekündigt.

Die Polizei befand im Vorfeld der Partie, dass ihr vorgeschlagenes Sicherheitskonzept von den Klubs nur unzureichend umgesetzt worden sei. Neben der organisierten Anreise der Gäste-Anhänger mit Bussen, war vorgesehen, Eintrittskarten zu personalisieren, Problem-Fans auszuschließen und das Kontingent für Schalke-Fans auf 4.000 Tickets zu reduzieren. Tatsächlich schickte der BVB 6.500 Karten nach Gelsenkirchen.

Dortmund-Trainer Tuchel freut sich auf Sonntag. "Es gab schon einige besondere Momente mit einer positiv aufgeladenen Stimmung wie zum Beispiel gegen Gladbach oder Leverkusen. Aber ich kann mir vorstellen, dass da noch mehr geht", so der 42-Jährige.

Einzig die Sorge um Nationalspieler Marco Reus dämpfte Tuchels Vorfreude. Der Nationalspieler ist erneut angeschlagen. "Es ist nicht selbstverständlich, dass es bis Sonntag klappt", sagte Tuchel.

Mit großem Selbstvertrauen werde der Tabellenzweite das Spiel gegen Königsblau angehen, versicherte Ilkay Gündogan. Eine Quote von durchschnittlich vier Toren in den vergangenen sechs Pflichtspielen nach dem 1:5 bei Bayern München, der einzigen Niederlage in bisher 21 Pflichtspielen, bestätigen den 25-Jährigen. (sid/red, 7.11. 2015)