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Was wird es werden, Normal oder Super? Irinnen lassen es jedenfalls über Twitter Premierminister Enda Kenny wissen.

Foto: REUTERS/Marcos Brindicci

Irland – Irische Frauen twittern seit letzter Woche detailliert ihren Monatszyklus. Die Tweets sind an Premierminister Enda Kenny adressiert und ein Protest gegen die restriktiven Abtreibungsgesetze in Irland.

Abtreibung ist in Irland ein umstrittenes Thema, zahlreich besuchte Demonstrationen gibt es immer wieder, sowohl von AbtreibungsgegnerInnen als auch von BefürworterInnen einer liberalen Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch. Das komplette Verbot von Abtreibung wurde in Irland zuletzt 2013 einzig für den Fall gelockert, dass das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft bedroht ist.

Nachdem im Mai 62,1 Prozent bei einem Volksentscheid für die Möglichkeit einer Eheschließung für Lesben und Schwule gestimmt hatten, wurden in dem bisher als streng katholisch geltenden Land wieder Stimmen für ein Umdenken über Abtreibungen laut.

"Frauen in Irland! Eure Vagina ist ihre Sache!" schrieb die Komödiantin Grainne Maguire letzte Woche und forderte dazu auf, Enda Kenny Infos über ihre Menstruation zu twittern.

Kenny betont in Hinblick auf das Abtreibungsgesetz, jegliche Änderungen lägen bei der nächsten Regierung. Der sozialdemokratische Koalitionspartner hat angekündigt, sich für Ausnahmen des Abtreibungsverbotes bei Vergewaltigung, Inzest und schweren Schädigungen des Fötus einzusetzen. Inzwischen werden vermutlich noch viele weitere Details von Frauen und ihre reproduktive Gesundheit auf Enda Kennys Twitter-Account landen.

(red, 9.11.2015)