Jerusalem/Ramallah – Trotz des massiven Vorgehens der israelischen Sicherheitskräfte hält die Gewalt im Westjordanland unvermindert an. Bei einer Messerattacke und einem mutmaßlichen Attentat mit einem Auto wurden am Sonntag fünf Israelis verletzt, davon zwei schwer.

Wie Polizei und Armee mitteilten, wurde der palästinensische Autofahrer erschossen. Die Messerstecherin, eine ältere Palästinenserin, erlitt Schusswunden.

Zunächst raste in dem von Israel besetzten Gebiet in der Früh ein palästinensischer Autofahrer südlich von Nablus in eine Gruppe von Israelis. Nach Angaben des staatlichen israelischen Rundfunks erlitten zwei der angefahrenen Opfer schwere Verletzungen, eines wurde leicht verletzt. Ein junger Mann wurde von einer querschlagenden Polizeikugel am Bein getroffen.

Polizisten erschießen Fahrer

Die mutmaßliche Auto-Attacke ereignete sich an einer großen Kreuzung, an der es bereits häufiger zu Anschlägen kam. Das Auto habe an einer Haltebucht beschleunigt und sei in die dort Wartenden gerast, berichtete die Polizei. Grenzpolizisten an einem daneben liegenden Wachposten eröffneten sofort das Feuer auf den Fahrer, der auf der Stelle tot war.

Kurz danach stach südlich von Jerusalem nach Armeeangaben eine ältere Palästinenserin an der Eingangskontrolle zur jüdischen Siedlung Beitar Illit plötzlich auf einen Wachmann ein. Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wich der Angegriffene schnell aus. Er wurde nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes nur leicht verletzt. Die in einen Tschador gekleidete Angreiferin wurde von dem Wachmann angeschossen und in ein israelisches Krankenhaus gebracht. (APA, 8.11.2015)