Bild nicht mehr verfügbar.

Lucas Henrique Ferreira Venuto stößt Rapid mit seinen zwei Toren ins Tal der Tränen.

Foto: apa/krugfoto

Grödig – Rapid unterlag am Sonntag zum Abschluss der 15. Runde der Fußball-Bundesliga nach einer schwachen Vorstellung in Grödig 1:2. Anstatt zu schmelzen, wuchs der Abstand auf das Führungsduo Austria und Salzburg damit auf sechs respektive drei Punkte. Die auf Platz sieben vorrückenden Grödiger sind seit fünf Heimspielen ungeschlagen.

Vor 2.845 Zuschauern war Lucas Venuto mit zwei Toren der Matchwinner (34., 76.). Dem Ex-Grödiger Tomi gelang für Rapid lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich (75.). Drei Tage nach dem Europa-League-Sieg (2:1) in Pilsen fanden die Wiener nie ein Rezept, um die clever agierende Grödiger Hintermannschaft auszuhebeln.

"Wir haben zu viele Fehler im Passspiel gemacht. Der Knackpunkt war nach dem Ausgleich postwendend wieder das Tor zu kassieren. Es war ziemlich unglücklich für uns", meinte Rapid-Trainer Zorian Barisic, dessen Elf es verpasste, den Rückstand auf Stadtrivale Austria und Salzburg zu verringern, die sich am Samstag im Spitzenspiel 1:1 getrennt hatten.

Im Vergleich zum Donnerstag veränderte Barisic seine Elf an fünf Positionen. Tomi feierte gegen seinen Ex-Klub sein Bundesligadebüt für Rapid und wurde zentral hinter der blassen Solospitze Matej Jelic platziert. Kapitän Steffen Hofmann wurde erst Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt. Srdjan Grahovac ersetzte Thanos Petsos und in der Abwehr kamen Stephan Auer und Maximilian Hofmann zum Zug.

Kompaktheit siegt

Rapid hatte von Beginn an zwar mehr Ballbesitz (am Ende 74 Prozent), lief sich jedoch an den dicht gestaffelten Grödigern die meiste Zeit über fest. So kam es, dass die Hausherren mit schnell vorgetragenen Angriffen – meist über die quirligen Außenspieler Lucas Venuto und Daniel Schütz – die gefährlichere Mannschaft waren. Nach zwanzig Minuten nahm sich Florian Kainz aus der Distanz ein Herz, der Schuss des frischgebackenen Teamspielers strich knapp an der linken Stange vorbei.

In der 28. Minute traf Tomi aus kurzer Distanz nach Schobesberger-Flanke nur das Lattenkreuz. Dann ging Hofmann gegen Roman Kerschbaum im Strafraum zu rustikal in den Zweikampf. Schiedsrichter Manuel Schüttengruber entschied richtigerweise auf Elfmeter und musste das Spiel knapp zwei Minuten unterbrechen, weil Rapid-Anhänger unzählige Stangenhalter aufs Spielfeld warfen. Venuto behielt die Nerven, verlud Rapid-Goalie Jan Novota und traf ins linke Eck (34.).

Siebzehn Sekunden

Barisic reagierte und brachte zur Pause Petsos für Grahovac ins Spiel. Die Gäste zogen in der Folge eine Art Belagerungsfußball rund um den Grödig-Strafraum auf, ohne jedoch den finalen Pass an den Mann zu bringen. Die Salzburger dagegen lancierten immer wieder gefährliche Konter. Bei einem Sulimani-Schuss von der Strafraumgrenze war Novota auf dem Posten (54.), so manch aussichtsreiche Überzahlsituation spielten die Salzburger aber zu wenig präzise zu Ende.

Dann ließ Grödig-Torhüter Pirmin Strasser einen völlig harmlosen Ball von Kainz fallen, Tomi staubte zum 1:1 ab. Doch nur 17 Sekunden später lagen die Gastgeber wieder vorn: Venuto ließ einen Schuss vom Stapel, Auer fälschte noch etwas ab – 2:1. Rapid konnte danach trotz der Einwechslung von Steffen Hofmann und Philipp Prosenik nicht mehr zusetzen. (APA, red, 8.11.2015)

Bundesliga, 15. Runde, Sonntag

SV Grödig – SK Rapid Wien 2:1 (1:0)
Goldberg-Stadion, 2.845 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tore: 1:0 (34.) Venuto (Foul-Elfmeter), 1:1 (75.) Tomi, 2:1 (76.) Venuto

Grödig: Strasser – T. Kainz, Maak, Pichler, Denner – Brauer, Rasner (82. Strobl) – Venuto, Kerschbaum (81. Völkl), Schütz (61. Itter) – B. Sulimani

Rapid: Novota – Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl – Schwab (64. S. Hofmann), Grahovac (46. Petsos) – Schobesberger, Tomi, F. Kainz – Jelic (74. Prosenik)

Gelbe Karten: Venuto, Pichler bzw. M. Hofmann, Auer, Sonnleitner