Washington – US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump (69) hat als Gastmoderator bei der US-Kult-Comedy-Show "Saturday Night Live" viel Kritik einstecken müssen – sowohl von Latinos als auch von Medien. Der Auftritt sei gespreizt und an vielen Stellen überhaupt nicht lustig gewesen, schrieb die "New York Times" (Sonntag-Ausgabe). Blass und halbherzig, beschied die "Washington Post".

Begrüßt wurde Trump bei der NBC-Livesendung aus New York am Samstagabend gleich mit einem Zwischenruf aus dem Publikum: "Du bist ein Rassist!" Der stammte jedoch von Komiker Larry David. "Ich habe gehört, dass mir jemand 5.000 Dollar geben würde, wenn ich das rufe", sagte David. "Als Geschäftsmann kann ich das völlig respektieren", konterte Trump.

Latinos protestierten vor Studio

Die Latino-Vereinigung DeportRacism.com hatte nach Angaben des Senders CNN das Geld jedem Freiwilligen angeboten, der sich trauen würde, einen Zwischenruf in der Sendung zu machen.

"Wir freuen uns, Larry David die 5.000 Dollar dafür zu zahlen, dass er Donald Trump bei 'Saturday Night Live' die Stirn geboten und die Wahrheit über seinen Anti-Latino-Rassismus gesagt hat, auch wenn es nur ein Witz war", wurde die Vereinigung zitiert.

Trump hatte Einwanderer immer wieder mit als fremdenfeindlich kritisierten Äußerungen provoziert. Auch vor dem NBC-Studio in New York protestierten am Samstag zahlreiche Latinos mit Plakaten, die sowohl Trump als auch den Sender als rassistisch bezeichneten. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner liegen Trump und Ben Carson momentan laut Umfragen auf den vorderen Plätzen. (APA, 8.11.2015)