San Francisco – Drei in Nordamerika tätige österreichische Nachwuchsforscher wurden zum Abschluss des Austrian Research and Innovations Talks (Arit) in San Francisco mit den Ascina-Awards ausgezeichnet. Die Preise gingen an den Teilchenphysiker Josef Pradler, die Krebsforscherin Anna Obenauf und den Biochemiker Gustav Oberdorfer.

Der Ascina-Award wird seit 2008 an junge Forscher für exzellente wissenschaftliche Publikationen vergeben, die an amerikanischen Forschungseinrichtungen entstanden sind. Die Auszeichnungen werden vom Wissenschaftsministerium und dem Verein Ascina (Austrian Scientists and Scholars in North America) nach Begutachtung durch eine Fachjury des Wissenschaftsfonds FWF vergeben. Barbara Weitgruber, Forschungs-Sektionschefin im Wissenschaftsressort, zeigte sich bei der Preisverleihung erfreut darüber, dass mit Pradler und Obenauf gleich zwei der Preisträger nach ihrem US-Aufenthalt wieder in Österreich tätig sind, "das zeigt wie attraktiv österreichische Einrichtungen sind".

Der mit 10.000 Euro dotierte "Junior Principal Investigator"-Award ging an den Physiker Josef Pradler. In seiner im Fachjournal "Physical Review Letters" veröffentlichten Arbeit präsentierte er ein neues Modell zur beschleunigten Expansion des Universums und lieferte damit gleichzeitig eine mögliche Erklärung für den Ursprung der Dunklen Energie. Durchgeführt hat Pradler die Arbeit noch an der Johns Hopkins University in Baltimore, mittlerweile arbeitet er am Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien.

Einen der beiden mit je 7.500 Euro dotierten Ascina-Preise für "Young Scientists" erhält Anna Obenauf, die am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York arbeitet und mit Dezember an das Institut für molekulare Pathologie (IMP) in Wien wechselt. In ihrer im Fachjournal "Nature" erschienenen Arbeit hat die Medizinerin Mechanismen beschrieben, wie Tumore bei grundsätzlich erfolgreichen zielgerichteten Krebstherapien Resistenzen entwickeln, und im Tierexperiment einen neuen Therapieansatz zur Reduktion der Metastasenbildung nachgewiesen.

Der zweite "Young Scientists"-Award geht an Gustav Oberdorfer von der University of Washington in Seattle. Im Fachjournal "Science" hat er eine neue Methode zu Design und Herstellung von auch bei hohen Temperaturen stabilen Proteinen präsentiert. Dies könnte etwa im Medizinbereich zur Produktion von maßgeschneiderten Antikörpern oder in der Biotechnologie zum Design von Enzymen eingesetzt werden. (APA, red, 8.11.2015)