Bremen – Tausende Zwangsarbeiter mussten im Zweiten Weltkrieg den "U-Boot-Bunker Valentin" in Bremen errichten. Es handelte sich um das größte Rüstungsprojekt der NS-deutschen Kriegsmarine. Beim Bau kamen mindestens 2.000, womöglich sogar bis zu 6.000 Menschen, großteils aus den besetzten Gebieten und dem KZ Neuengamme, ums Leben. An ihr Schicksal erinnert nun eine Gedenkstätte, die am 8. November eröffnet wurde. Der adaptierte Bunker sei ein Ort, der das Leid der Zwangsarbeiter in den Mittelpunkt rücke, so der Bremer Bürgermeister Carsten Sieling.

Die Nazis wollten in dem Bunker im Norden der Stadt neue U-Boote vom Typ XXI bauen, um damit den Ausgang des Krieges noch zu wenden. Ab 1943 mussten täglich bis zu 12.000 Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene rund um die Uhr auf der Baustelle schuften. Der Bunker wurde nahezu vollständig fertiggestellt, doch zum U-Boot-Bau kam es nicht mehr: 1945 zerstörten britische Bomben große Teile der Anlage, die Nazis gaben ihn auf.

Über die Nutzung des Bunkers wurde nach dem Krieg jahrelang gestritten. Erst wurde eine Sprengung erwogen, ab den 1960er Jahren nutzte dann die Bundesmarine Teile des Gebäudes als Materialdepot. Nach dem Auszug der Marine beauftragte der Bremer Senat im Jahr 2010 die Landeszentrale für politische Bildung mit dem Aufbau und Betrieb einer Gedenkstätte. Der "Denkort Bunker Valentin" ist ab Dienstag für Besucher geöffnet. (red, APA, 9.11.2015)