Roland Brunhofer, ORF-Landesdirektor in Salzburg.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Was von Salzburg aus die Welt betörte, dessen Fluidum wirkt auch in der Geburtsregion wundersam nach – als Liebe zwischen einem Mann und seinem Lied. Diese wilde Liaison hegt keine Zweifel, sie kennt weder Überdruss noch Erschöpfung. Stille Nacht, der Schrecken all jener, die zur stillsten Zeit arbeiten und einkaufen müssen, ist das Lebenslied von Roland Brunhofer. In den Seitenblicken wurde es enthüllt.

Brunhofer? Er ist der Salzburger ORF-Landesdirektor: "Für mich ist Stille Nacht das schönste Lied, das ich kenne!" Nicht nur zur Weihnachtszeit; vielmehr das ganze Jahr lang: "Ich höre nahezu 365 Tage im Jahr Stille Nacht und weiß nicht, warum." Auch wenn "ich in die Sauna gehe oder im Garten sitze, gibt's bei mir nur Stille Nacht. Meine Nachbarn sagen hin und wieder, ich hätte einen Vogel".

Wer sich nun – angesichts des rührenden Outings – als Psychologe gebärdet oder unterstellt, es handle sich hier nur um einen getarnten Werbetext zur nahenden Sendung Zauberhafte Weihnacht im Land der Stillen Nacht, dem geht jeglicher Sinn für wundersame Geschichten ab. Er ist so abgebrüht wie Mime Harald Krassnitzer, der behauptet, Landesdirektor Brunhofer besäße "eben nur eine CD", und die sei "eine Weihnachts-CD".

Natürlich ist Letzteres nicht ausgeschlossen, Zweifel bleiben. Nur Brunhofer könnte sie beseitigen, vielleicht klärt er über sein wahres Verhältnis zur Stillen Nacht bei Zauberhafte Weihnachten auf. Worum es eigentlich ging: Am besten sind die Seitenblicke, so sie abseits des Mainstream unfreiwillig die schrulligsten Geschichten aufstöbern, da sie in den Reihen ihrer regionalen Vorgesetzten zu recherchieren haben. (Ljubiša Tošić, 9.11.2015)