Ankara – Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu hat sich für einen internationalen Einsatz von Bodentruppen in Syrien ausgesprochen. Luftangriffe auf die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reichten nicht aus, sagte Davutoğlu dem Sender CNN International vor dem G20-Gipfel im südtürkischen Antalya.

"Wir brauchen eine integrierte Strategie mit Luftangriffen und Bodentruppen. Aber die Türkei kann das nicht alleine bewältigen. Wenn es eine Koalition und eine sehr gut konzipierte integrierte Strategie gibt, ist die Türkei bereit, sich darin in jedem Sinne zu beteiligen", sagte Davutoğlu.

Eine solche Strategie müsse über den Kampf gegen den IS hinausgehen. Sonst drohe ein Machtvakuum, in dem eine neue Terrorgruppe entstehen können. Davutoğlu sprach sich erneut für die Schaffung einer Schutzzone in Syrien an der türkischen Grenze aus und forderte die Ablösung des Machthabers Bashar al-Assad in Damaskus.

Assad müsse gehen

"Die Frage ist nicht, wie und wie lange Assad bleiben wird, die Frage ist, wann und wie Assad gehen wird", sagte der türkische Ministerpräsident. Eine Lösung der Krise wäre dann erreicht, wenn die syrischen Flüchtlinge in ihre befriedete Heimat zurückkehren könnten. "Wenn Assad in Damaskus an der Macht bleibt, glaube ich nicht, dass irgendein Flüchtling zurückkehren wird."

Syrien wird auf der Tagesordnung des G20-Gipfels am Sonntag und Montag stehen. Zuvor findet am Samstag in Wien erneut ein Treffen der Außenminister zur Lösung des Syrien-Konfliktes statt. (APA, 10.11.2015)