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Der Erfinder der virtuellen Währung Bitcoin wurde für den Nobelpreis nominiert.

Foto: REUTERS/Benoit Tessier

Niemand weiß genau, wer der Erfinder von Bitcoin ist. Der US-Wirtschaftsprofessor Bhagwan Chowdhry von der University of California ist aber überzeugt davon, dass er einen Nobelpreis verdienthat. Er hat Satoshi Nakamoto, der die virtuelle Währung erfunden haben soll, für den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2016 nominiert – genauer gesagt den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Zentralbank.

Rätselraten um Erfinder

Über Nakamoto ist so gut wie nichts bekannt. Newsweek berichtet 2014, dass ein 65-jähriger US-Amerikaner dahinter stehen soll. Die Familie des Pensionisten dementierte die Berichte allerdings. Der wahre Bitcoin-Erfinder veröffentlichte laut Chowdhry nur ein wissenschaftliches Papier im Jahr 2009: "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System".

Dennoch sei er laut Chowdhry prädestiniert für den Nobelpreis, wie er in der Huffington Post schreibt. Bitcoins seien eine Revolution und würden viele Vorteile gegenüber traditionellem Geld bieten. So könne man es ohne Umwege über Banken oder Regierungen transferieren und spare Kosten. Auch sei die Währung aufgrund der Verschlüsselung sicher. Und die Erfindung habe zahlreiche weitere Entwicklungen inspiriert.

Im Namen Nakamotos

Chowdhry gehört zu jenem Kreis an Personen, der offiziell Kandidaten für den Nobelpreis nominieren darf. Er betont, dass er seine Entscheidung ernst meine. In seiner Erklärung zeigt sich aber schnell, dass der Vorschlag nicht ganz ohne Eigennutz kommt. Sollte Nakamoto gewinnen und bis dahin nicht ausfindig gemacht werden, würde Chowdhry den Nobelpreis in seinem Namen entgegen nehmen wollen. Das Preisgeld könnte er in die virtuelle Währung tauschen und an eine Bitcoin-Adresse schicken, die vermutlich Nakamoto gehört. Der Bitcoin-Erfinder könne sich natürlich auch selbst beim Nobelpreis-Komitee melden und eine andere Adresse nennen.

Da Nakamoto aber bereits ein ansehnliches Vermögen in Bitcoins besitzen soll, sei es möglich, dass ihm das Geld gar nichts bedeute. So würde sich Chowdhry auch anbieten, das Geld auf seine Bitcoin-Adresse transferieren zu lassen. In diesem Fall würde er sich mit Nakamoto "später arrangieren". (br, 10.22.2015)