SN 970, die erste Steam Machine aus dem Hause Zotac.

Foto: Zotac

Mit den Steam Machines hat Valve vor zwei Jahren ein ambitioniertes Projekt gestartet. Kompakte Rechner für das Wohnzimmer, optimiert für Spiele und Medienkonsum, so einfach zu handhaben wie Konsolen – so lautete die Vision, die dem Unternehmen vorschwebte.

Nun ist es soweit und die ersten Geräte werden bald erhältlich sein. Valve-Gründer Gabe Newell gibt sich optimistisch und kämpferisch. Für ihn sind die Steam Machines gegenüber der Xbox One und Playstation 4 klar im Vorteil, wie er gegenüber Develop erklärt.

Bessere Performance zum gleichen Preis

"Zum Preispunkt der Konsolen haben wir Geräte, wie die von Alienware, die schneller sind. (…) Und man hat Zugriff zu allem, was man an einem PC und dem Internet mag", so Newell. Man wolle die Barrieren überwinden, die den PC bisher als Spieleplattform für das Wohnzimmer behindert haben.

Als man mit den Steam Machines erstmals an die Öffentlichkeit ging, hegte die Branche die Befürchtung, dass Microsoft den PC-Spielemarkt zum eigenen Vorteil abschotten wolle. Eine Sorge, die sich letztlich als unbegründet erwies. Dennoch ist der Games-Veteran überzeugt, dass es einen Markt für die neuen Rechner gibt. Er verweist darauf, dass viele auch bei Steam damals gedacht hätten, es könne an der Spielerfahrung über das Internet nichts verbessern.

Die Zerlegung des Wohnzimmer-Problems

Man habe auch das Wohnzimmer-Problem logisch zerlegt und ist den einzelnen Problemen mit neuen Antworten begegnet. Im Big Picture Mode ist das Interface optimiert für Controller, wer weiter mit Keyboard und Maus arbeiten woll, kann diesen ausschalten. Mit eigenen Controllern hat man ein "couch-freundliches" Eingabegerät mit Touchpad geschaffen.

Ein Problem bleibt allerdings bestehen. SteamOS ist ein Linux-System und zahlreiche Blockbuster-.Games sind für diese Plattform schlicht nicht verfügbar. Die Einheitlichkeit des Betriebssytems bei ähnlicher Hardware soll es Entwicklern erleichtern, ihre Spiele auch dafür zu entwickeln und bestehende Titel zu portieren.

Herausforderung Linux

Spielemacher, die von Develop befragt wurden, geben sich gespalten. Die Vereinheitlichung ist wohl ein Vorteil, vor allem für kleinere Studios bleibt trotz allem aber ein beachtenswerter Aufwand.

Dazu ergibt sich ein klassisches Henne-Ei-Problem: Die Attraktivität von SteamOS als Plattform für Entwickler ergibt sich stark daraus, wie viele Nutzer sich dafür begeistern können. Und diese wiederum werden vor allem durch ein reichhaltiges Spieleangebot angelockt. (gpi, 10.11.2015)