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Kenianische Läufer beherrschen vor allem die Langstrecken in verdächtiger Manier.

Reuters/Alain

Nairobi – Nach den Dopinganschuldigungen gegen die russische Leichtathletik geht auch in Kenia die Sorge um. "Eine ganze Generation von Athleten aller Disziplinen könnte verloren gehen", schrieb die Tageszeitung "Star" und kritisierte, das afrikanische Land sei im Kampf gegen Doping "zurückgefallen". In Kenia gelten insbesondere die erfolgreichen Langstreckenläufer als Volkshelden.

Die Zeitung Daily Nation rief Athleten und Politiker dazu auf, den Bericht einer unabhängigen Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) "genau zu studieren" und ihn zum Anlass zu nehmen, "Doping zu entdecken, zu stoppen und zu bestrafen". Viele Beobachter der kenianischen Leichtathletik befürchten eine weitreichende Verbreitung von Doping im Land.

Neues Problembewusstsein

Das Nationale Olympische Komitee Kenias hatte erst am Samstag erklärt, den Kampf gegen Doping stärken zu wollen. "Wir sind uns der Ernsthaftigkeit der Problematik in Kenia und seiner Konsequenzen für die Zukunft unserer Sportler bewusst", hieß es in einem Statement.

Die Wada hatte Kenia damit gedroht, dass das Land von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden könne, sollte es nicht ernsthafter gegen Doping vorgehen. Seit 2012 wurden 38 kenianische Leichtathleten positiv auf verbotene Substanzen getestet.

Der russischen Leichtathletik war am Montag durch die von Richard Pound angeführte WADA-Kommission systematisches Doping vorgeworfen worden. Die Kommission forderte unter anderem den Ausschluss russischer Leichtathleten von Olympia 2016 in Rio. (sid, 10.11.2015)