Die Politik kann einem schon zusetzen. So sehr, dass ein Peter Westenthaler, manchen vielleicht noch als Buberlpartiemitglied Jörg Haiders und FPBZÖ-Mandatar in Erinnerung, "nach 22 Jahren Spitzenpolitik die Seiten wechselt". Und Chefkolumnist des Magazins Alles roger? wird, das ein Outletbetreiber herausgibt.
Der Neojournalist hat sich gleich voll ins Geschäft geworfen. Und "Macher" interviewt, "die anpacken und sich kein Blatt vor den Mund nehmen". Der Erste war Erwin Pröll, und er hat beim "Wortrap" auch etwas Lustiges gesagt. Stichwort Friseur? "Bei mir immer auf der Suche."
Dazu passt Westenthalers nächster Gesprächspartner: Karl-Heinz Grasser. Was sagt er zum Stichwort Frisur? "Völlig uninteressant." Auch sonst zeigt er Gelassenheit: In der vierten Ausgabe des Magazins belegten "die Buwog-Buben" Grasser, Walter Meischberger und Peter Hochegger noch Platz neun der "100 nervigsten Österreicher". Trotzdem nervte Grasser nicht, sondern gab Westenthaler für die nächste Ausgabe ein Interview.
Als Exfinanzminister, "der ... das Beste für unser Land und unsere Bevölkerung gab". Ob parteipolitische Rache, Unschuld oder "Fiona, die beste Frau der Welt" (Platz 100 im Nervigsten-Ranking): Unerwähnt blieb nichts.
Auch nicht, dass sich Grasser seinen Optimismus bewahrt hat. Der Mann zum Stichwort Richter: "Ich hoffe, dass ich keinen außer Gott haben werde." (Renate Graber, 10.11.2015)