Bertelsmann investiert erneut in seine Bildungssparte. Das deutsche Medienunternehmen beteiligte sich an einer Finanzierungsrunde über 105 Mio. Dollar (98,03 Mio. Euro) an der Online-Lernplattform Udacity und wird damit einer der größten Anteilseigner. Zur genauen Investitionssumme machte Bertelsmann keine Angaben. Laut Unternehmenskreisen sollen die Gütersloher rund 75 Prozent der Summe beigesteuert haben.

Kartellbehörden müssen erst grünes Licht geben

Die US-Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen, teilte Bertelsmann am Donnerstag mit. Der Buchwert von Udacity liegt damit bei rund einer Mrd. Dollar. Erstmals hatte Bertelsmann 2014 in die Firma investiert. Udacity bietet Online-Kurse (MOOCs) an, bei denen man auch Kurse mit einem Zertifikat ("Nanodegree") abschließen kann. Das Startup aus Mountain View wurde 2011 von dem deutschen Informatiker Sebastian Thrun, einem ehemaligen Stanford-Professor und Google-Manager, gegründet. Thrun ist auch einer der Väter des Programms für selbstfahrende Autos bei Google.

Seit September bündelt Bertelsmann das Bildungsgeschäft in einer eigene Sparte. Neben Medien wie der RTL-Group, dem Buchkonzern Penguin Random House und dem Verlag Gruner + Jahr sowie Dienstleistungen soll die Bertelsmann Education Group mit Sitz in New York die dritte Geschäftssäule werden und mittelfristig eine Mrd. Euro umsetzen. 2014 hatte das Familienunternehmen mit rund 112.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 16,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. (APA, 11.11.2015)