Bild nicht mehr verfügbar.

Fast zwei Millionen Euro weniger gibt die Post für Mitarbeiter aus.

Foto: APA/Schneider

Wien – Die Österreichische Post verbessert die Paketzustellung. Im Sommer des kommenden Jahres werden Empfangsboxen angeboten, die die Kunden vor der Haustür abstellen können. Der Verschlussmechanismus entspricht dem der bereits vorhandenen fast 12.000 Empfangsboxen in Wohnhausanlagen. Zudem werden ab März 2016 die Landabgabekästen um Empfangsboxen erweitert.

Für die Boxen für ländliche Gegenden läuft bereits seit September ein Pilotversuch in Leibnitz und Wörgl. Bei den Haustür-Empfangsboxen ist noch die Typenentscheidung ausständig, dementsprechend lässt sich auch noch kein Preis dafür nennen. Die schon vorhandenen Boxen in Mehrparteienhäusern kosten in der mittleren Ausführung 189 Euro pro Stück.

Kofferraumzustellung

Noch keinen Zeitplan gibt es für die Kofferraumzustellung – also das Hinterlegen von Paketen im Pkw des Kunden. Die Zielgruppe dafür sind gewerbliche Nutzer wie Außendienstmitarbeiter, die sich Ersatzteile über Nacht in den Dienstwagen legen lassen, sagte Post-Chef Georg Pölzl am Donnerstag bei der Präsentation der Geschäftszahlen für die ersten neun Monate des Jahres.

Eine weitere Neuerung ist der "Billigbrief" für Geschäftskunden, die es mit der Zustellung nicht so eilig haben. Derzeit werden 95 Prozent aller Standardbriefe (E+1) am nächsten Tag zugestellt. Gewerbliche Versender wie Banken und Versicherungen hätten es aber oft nicht so eilig und würden dafür gerne günstiger verschicken, so Pölzl. Für diese wird es im Lauf des nächsten Jahres ein Angebot für Briefe geben, die innerhalb von vier Tagen ausgeliefert werden (E+4). Für Privatkunden, die rund zehn Prozent des Briefgeschäfts der Post ausmachen, ändert sich nichts. Auch eine Tariferhöhung für E+1 sei nicht angedacht.

Der Briefmarkt hat sich in den ersten neun Monaten stabilisiert, nicht zuletzt wegen der Gemeinderatswahl in Wien. Fast 24 Prozent der abgegebenen Stimmen stammten laut Post von Wahlkarten. Der Paketbereich legte dank Onlinehandel um 2,5 Prozent zu. Das spiegelt sich auch in den Abholstationen der Post wider: Im September wurden 93.000 Sendungen gezählt.

Personalstand rückläufig

Weiter rückläufig ist der Personalstand der Post. Gab es im Vorjahr noch 24.005 Postler (umgerechnet auf Vollzeitkräfte), sind es mittlerweile nur mehr 23.578. Knapp 814 Millionen Euro gab die Post in den ersten drei Quartalen für ihre Mitarbeiter aus. Zuletzt setzte sie wieder mehr auf Teilzeitmodelle und Sonderurlaube (Sabbaticals).

Unterm Strich lief das heurige Jahr für die Post sehr solide, das soll sich laut Pölzl fortsetzen. "Für 2016 streben wir eine stabile operative Ergebnisentwicklung an." Das "unsichere Marktumfeld" – sprich der Einstieg der Deutsche-Post-Tochter DHL ins Privatkunden-Paketgeschäft – erhöhe aber die Prognosebreite. Der Umsatz 2016 werde demnach um ein bis fünf Prozent zulegen.

Von Jänner bis September 2015 ist der Umsatz um 1,1 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro gewachsen. Das Ergebnis vor Steuern legte um 5,9 Prozent auf 137,8 Millionen Euro zu. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens, das sich zu 53 Prozent im Staatsbesitz befindet, liegt weiterhin bei beachtlichen 42 Prozent. (APA, 12.11.2015)