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RBI-Chef Karl Sevelda

Foto: APA/Techt

Wien – Die Raiffeisen Bank International (RBI) bleibt in diesem Jahr doch in der Gewinnzone. Da der Großteil der Kosten für den radikalen Schrumpfkurs der Bank erst nach 2015 anfiele, werde im laufenden Geschäftsjahr ein leicht positives Konzernergebnis erwartet. "Die Restrukturierungskosten werden in diesem Jahr geringer ausfallen als von uns ursprünglich prognostiziert, deshalb haben wir unseren Ausblick revidiert", sagte Bankchef Karl Sevelda am Donnerstag. Bisher schloss der Manager einen Verlust nicht aus. Anleger reagierten erfreut. Die Papiere der Bank legten in einem schwächeren ATX 3,8 Prozent auf 14,8 Euro zu.

Einige negative Sondereffekte

Auch im dritten Quartal blieb die Osteuropa-Tochter des österreichischen Raiffeisen-Sektors trotz einiger negativer Sondereffekte in den schwarzen Zahlen. Zufrieden sei die Bank vor allem mit den Ergebnissen aus Zentraleuropa. "Aber auch unsere Tochterbank in Russland hat angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds einmal mehr ein starkes Ergebnis erzielt", sagte Sevelda. Die Raiffeisen Bank International hat sich nach einer jahrzehntelangen Expansion zum zweitgrößten Kreditgeber der Region hochgearbeitet.

2014 hatte die Bank mit einem Minus von 493 Millionen Euro den ersten Verlust in ihrer Geschichte verbucht. Grund waren hohe Abschreibungen in Russland und der Ukraine. Als Reaktion hatte die RBI den Verkauf der Töchter in Polen und Slowenien angekündigt. Zudem soll das Geschäft in Russland und der Ukraine verkleinert und die Aktivitäten in Asien und den USA zurückgefahren werden. Die Trennung von der polnischen Tochter Polbank läuft jedoch nicht so reibungslos wie geplant. Das milliardenschwere Schweizer-Franken-Kreditportfolio erwies sich als Hindernis im Verkaufsprozess. Bankchef Sevelda will die Polbank nun ohne den Schweizer-Franken Krediten verkaufen .

Überraschender Quartalsgewinn

Unter dem Strich schrieb das Geldhaus im dritten Quartal einen Gewinn von 90 Millionen Euro nach 204 Millionen Euro im Vorquartal. Analysten hatten aber mit einem Verlust von 43,7 Millionen Euro gerechnet. In Polen musste die RBI im dritten Quartal Abschreibungen vornehmen. Zudem schlugen Rückstellungen in Kroatien für die Zwangskonvertierung von Schweizer-Franken-Krediten zu Buche. Positiv wirkte sich aus, dass das Institut weniger für faule Kredite zurücklegen muss. Im dritten Quartal schrumpften die Risikovorsorgen auf 191 Millionen Euro, nachdem im Vorquartal noch 332 Millionen Euro anfielen.