Die Telekom Slovenije soll nun heutigen Medienberichten zufolge in Ljubljana und Belgrad gemeinsam mit dem US-Investitionsfonds Apollo ein bindendes Offert für die Telekom Srbija eingereicht haben. Offiziell wurde die Information nicht bestätigt. Die Frist für die Einreichung von Angeboten läuft kommenden Montag (16. November) ab.

Am Erwerb des staatlichen serbischen Unternehmens ist laut Presseagentur Tanjung auch die China Telecom interessiert. Vertreter des Unternehmens hätten sich in der Vorwoche in Belgrad mit den zuständigen serbischen Regierungsvertretern getroffen, hieß es.

1,2 Mrd. Euro

Die Belgrader Tageszeitung "Vecernje novosti" berichtete bereits im Oktober, dass der US-Investitionsfonds Apollo mit 1,2 Mrd. Euro für einen 58-prozentigen Anteil an der Telekom Srbija das beste, wahrscheinlich nicht bindende, Angebot gemacht hätte.

Der derzeitige Wert der Telekom Srbija wurde offiziell nicht veröffentlicht, vor vier Jahren war er auf 2,2 Mrd. Euro geschätzt worden. Die damalige Regierung hatte beim Privatisierungsversuch vom einzigen Bieter, der Telekom Austria, 1,4 Mrd. Euro für einen 51-Prozent-Anteil verlangt – der Verkauf kam jedoch nicht zustande.

Verkauf nur für ein gutes Offert

Premier Aleksandar Vucic erklärte am Mittwoch, dass die Regierung entschlossen sei, die Telekom Srbija nur dann zu verkaufen, wenn sie ein gutes Offert erhalten sollte. Andernfalls werde das Unternehmen nicht verkauft, so Vucic. Zum eventuell erwarteten Preis hat sich der Regierungschef nicht geäußert.

Der serbische Staat ist mit 58,11 Prozent an der serbischen Telekom beteiligt, 20 Prozent sind im Besitz des Unternehmens, der Rest befindet sich in den Händen von Kleinaktionären. Insgesamt hatten acht Firmen und Investitionsfonds im Sommer Interesse an der Telekom Srbija bekundet. (APA, 12.11. 2015)