Auf eine Uhudler-Jause in Heiligenbrunn.

Foto: Heiligenbrunn

Stegersbach – Im Südburgenland ist man in Sachen Uhudler um Lösungen bemüht. Während die ÖVP den Uhudler künftig als Obstwein vermarkten will, strebt die SPÖ eine Lösung durch Anerkennung von Mischsorten an. Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) warnte am Donnerstag ausdrücklich vor der Obstwein-Variante: Diese bringe keine Rechtssicherheit.

Nach dem ÖVP-Modell soll der Uhudler in das österreichische Weingesetz, dessen Novellierung derzeit auch das Parlament beschäftigt, als Obstwein Eingang finden. Das Landesverwaltungsgericht habe jedoch bereits festgestellt, dass ein Versuch, bestimmte Weintraubensorten als Obstgewächse zu bezeichnen und damit aus den verbotenen Trauben legales Obst zu machen, eine Umgehung von EU-Recht darstelle und somit jedenfalls unzulässig sei, argumentierte Dunst.

Zur Pressekonferenz in Stegersbach hatte die Landesrätin einen weißen Tetrapak mit der Aufschrift "Obstwein" mitgebracht: "So würde der Uhudler in Zukunft ausschauen: Dann ist er kein Uhudler-Wein, sondern dann ist er nur mehr ein Obstsaft, der dann in Tetra-Packungen viel billiger verkauft wird."

Kehrtwende in Richtung Obstwein-Lösung

Dunst ortet nach zwei Runden Tischen mit Winzern, wo man sich dafür ausgesprochen habe, eine Lösung zu suchen, dass der Uhudler auch in Zukunft als Wein verkauft werden kann, nun eine "Kehrtwende" in Richtung Obstwein-Lösung, wie sie von der ÖVP im Burgenland und auch von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) favorisiert werde.

Ihre Strategie sei klar: Sie wolle sich weiter um die Zulassung von Rebsorten für den Weinbau bemühen. Eine langfristige Rechtssicherheit gebe es nur, wenn man die bereits laufenden Untersuchungen durch das Bundesamt für Weinbau fortsetze. Nur dann werde man wissen, welche Uhudler-Sorten es gebe und welche vermischte Direktträger-Sorten seien. Bei Direktträgersorten, die mit anderen Weinsorten vermischt sind, wie etwa bei der Rebsorte Delaware, bestehe kein EU-Verbot sondern nur eine Einschränkung aufgrund der burgenländischen Weinbauverordnung. Diese Einschränkung solle demnächst aufgehoben werden.

Sollten die Uhudler-Winzer bei einem Treffen kommende Woche die Ergebnisse zweier Runder Tische für obsolet erklären und sich doch für die Obstwein-Variante aussprechen, dann werde sie das akzeptieren, meinte Dunst: "Aber wehe denen, die unseren Uhudler-Wein umbringen, und es wird dann trotzdem Rodungen geben. Dann verspreche ich, dann gibt es wirklich schon einen ordentlichen Aufstand." (APA, 12.11.2015)