Dornbirn – Zwei Männer sollen sich in der Nacht auf Donnerstag in Dornbirn als Polizisten ausgegeben und von Bewohnern eines Roma-Zeltlagers im Bereich der Bahnlinie Geld für die Flächenbenützung verlangt haben. Als diese Widerstand leisteten, sollen die falschen Beamten zwei Kunststoffzelte mit einem Feuerzeug angesengt haben. Die Bewohner wehrten sich gegen die Angriffe, laut Polizei entwickelte sich eine Rauferei.

Der 38-jährige Mann und sein 36-jähriger Begleiter waren laut Polizeiangaben gegen 23.30 Uhr nach einem Lokalbesuch auf dem Nachhauseweg, als sie das Zeltlager passierten und auf die Idee kamen, sich als Polizisten auszugeben und Geld von der Roma-Gruppe zu verlangen. Weil die Roma dem nicht Folge leisteten, begannen sie – so die Polizei – an den Zelten zu rütteln und dagegen zu treten. Zwei der Kunststoffbehausungen sengten sie mit dem Feuerzeug an. Dabei entstand zumindest an einem der Zelte ein rund 30 Zentimeter großes Loch, verletzt wurde dadurch aber niemand, so die Polizei.

Als sich die Roma gegen die Angriffe der Männer wehrten, entwickelte sich eine Rauferei, die die beiden falschen Polizisten anschließend anzeigten. Allerdings stellten sie sich bei der Polizei als Opfer einer Körperverletzung dar. Im Zuge der Einvernahme sei der tatsächliche Sachverhalt aber deutlich geworden, teilte die Exekutive mit. Die beiden Männer wurden auf freiem Fuß wegen schwerer Nötigung, versuchter Erpressung, Sachbeschädigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit angezeigt. (APA, 12.11.2015)