Paris – Ein kongolesischer Oppositioneller ist in der Nähe von Paris durch Schüsse schwer verletzt worden. Der frühere Oberst Ferdinand Mbaou sei am Dienstagabend vor seinem Haus in der Ortschaft Bessancourt nördlich von Paris in den Rücken geschossen worden, sagte der örtliche Staatsanwalt Yves Jannier am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Der 59-Jährige sei an der Schulter verletzt worden, er schwebe nicht in Lebensgefahr. Jannier wollte sich nicht zu den möglichen Motiven des Angreifers äußern, der nach der Tat die Flucht ergriff.

Chef der Leibwache

Mbaou war der Leiter der Leibwache des kongolesischen Präsidenten Pascal Lissouba, bevor dieser 1997 am Ende eines mehrjährigen Bürgerkriegs von Denis Sassou Nguesso gestürzt wurde. Mbaou ging daraufhin mit dem gestürzten Staatschef ins Exil und lebt seit 1997 im Großraum Paris. Nach seiner Machtergreifung wurde Sassou Nguesso bei einer Wahl 2002 im Amt bestätigt und sieben Jahre später für eine zweite Amtszeit gewählt.

Anfang November wurde in einem Referendum eine Änderung der Verfassung beschlossen, die dem Präsidenten erlaubt, 2016 für eine dritte Amtszeit anzutreten. Die Opposition boykottierte das Referendum und sprach von einem "konstitutionellen Staatsstreich". (APA, 12.11.2015)