Lotte Tobisch hat praktische Tipps parat, um die "natürliche Männlichkeit" zu erkunden. Einfach mal bei "Universum" reinschauen.

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Hanno Settele nahm sich Mittwochabend auf ORF 1 die "Verbotskultur" zur Brust. Unter dem Titel Settele und die 10 Verbote – Die Lust, alles zu regeln ging er einem diffusen Bedrohungsszenario nach, das auch durch die Zusammenstellung konkreter "Verbote" nicht deutlicher hervortrat. Schon bei der ersten Regel "Du sollst nicht rauchen" spart man sich eine ausgewogene Repräsentation des Für und Wider, was sich fortsetzt: Die lässigen Freiheitsliebenden auf der (überwiegenden) einen Seite, die verkniffenen Verbotsfetischisten auf der anderen.

Der Gang durch das lästige Regelwerk führt an strengen Auflagen des Marktamts oder Geschwindigkeitsbeschränkungen vorbei. Und dann soll man auch noch "Erdnussbrot" sagen! Als Kronzeuge, dass das N-Wort schon okay ist, hält ein schwarzer Comedian her, dessen Spezialgebiet rassistische Witze sind. Na bitte! Wenn der selber so redet ... Ein "richtiger Mann" darf man natürlich auch nicht mehr sein.

War das eine schöne Zeit

In welche Zeit sich die Kritiker der angeblichen Verbotskultur wünschen, ist ziemlich offenkundig. Die 1960er-Jahre erscheinen einigen Interviewten recht knackig, als schnelle Autos "mondän" waren oder der Gentleman in den besten Jahren noch Anerkennung für einen Hugh-Hefner-Auftritt, flankiert von zwei um 50 Jahre jüngeren Frauen, bekommt.

Und für Frauen, die sich nicht in die 1960er-Jahre zurückwünschen, sich gar über "anlassige Männer" echauffieren, hat Lotte Tobisch den ultimativen Tipp parat: einfach mal eine Universum-Tierdoku schauen, um so die Natur des Männchens, respektive des Mannes, verstehen zu lernen.

Denn: Wo kommen wir denn da sonst hin? (Beate Hausbichler, 12.11.2015)