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Didier Deschamps verspürt noch keinen Druck.

Foto: AP/ Michel Euler

Paris – Mit dem Testspiel zwischen EM-Gastgeber Frankreich und Weltmeister Deutschland steht am Freitag um 21 Uhr (live ARD) in Paris ein echter Schlager auf dem Programm. Für Didier Deschamps ist das Prestigeduell zwar ein Härtetest, "aber wir stehen noch nicht unter Druck". Ein gutes Ergebnis käme nach dem Skandal um zwei Stammspieler jedenfalls gerade recht.

Nach dem pikanten Vorspiel mit der Erpressungsaffäre um Karim Benzema bereitet Deschamps sein Team seit Montag in nationalen Fußballzentrum in Clairefontaine auf die anstehenden Aufgaben vor. Benzema und Mathieu Valbuena, der wegen eines Sexvideos erpresst wurde, sind nicht mit dabei. Beide gehören eigentlich zu den Stammspielern.

Jungstar im Fokus

Es ist die Chance für andere, sich zu empfehlen, allen voran für Bayern 19-jährigen Kingsley Coman. "Coman hatte alles von einem Großen", schwärmte "France Football" bereits über den flexiblen Offensivmann. Er hat auch ein recht großes Selbstvertrauen. "Ich weiß, was ich will", sagte Coman in den Tagen vor seinem möglichen Debüt in der A-Nationalmannschaft. "Es gibt nicht viele Spieler mit meinem Profil."

Seit dem WM-Aus bestritt Frankreich 14 Testspiele und gewann neun davon, darunter war auch ein 1:0 im Stade de France gegen Europameister Spanien."Wir sind besser geworden. Aber wenn man sich die Niederlagen ansieht, wie etwa gegen Brasilien oder Belgien, kann man das auch etwas anders sehen", sagte Deschamps zu Eurosport. Das Ziel sei aber ohnehin, "bei der Euro in Form zu sein. Dort werden wir dann endgültig sehen, ob wir besser geworden sind."

Statistik spricht für Les Bleues

Die Franzosen zählen zu den wenigen Gegnern, gegen die Deutschland eine negative Bilanz hat. Von 26 Partien konnte die DFB-Auswahl nur neun gewinnen. Sechs Duelle endeten unentschieden, elf wurden verloren. So oder so. "Ich freue mich, in Frankreich einen Vorgeschmack darauf zu bekommen, was uns dort im kommenden Sommer erwartet", sagte DFB-Teamchef Joachim Löw.

Personelle Experimente werden sich in Grenzen halten, im Fokus steht der erstmals seit 14 Monaten nominierte Mario Gomez. Darf er schon in Paris von Anfang spielen oder erst am Dienstag in Hannover gegen die Niederlande? Das ließ Co-Trainer Thomas Schneider offen. "Das müssen wir abwarten. Er wird sicher Spielzeit bekommen."

In einem anderen Schlager nimmt es Spanien in Alicante, unweit von Österreichs Teamcamp, mit England auf (20.45). Vier Tage später gastiert das Team von Vicente del Bosque bei der neuen Nummer eins der Weltrangliste, Belgien. Die Engländer empfangen am Dienstag Frankreich. (APA, dpa, 12.11.2015)