Kiew – Die Ukraine ist im Kampf gegen die Schuldenkrise einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die frühere Sowjetrepublik schloss am Donnerstag nach eigenen Angaben eine Umschuldung im Volumen von 15 Milliarden Dollar ab. Die Wirtschaft des Landes sei damit in einer besseren Ausgangslage, erklärte Finanzministerin Natalia Jaresko. "Es ist eine wichtige Voraussetzung, um wieder Wachstum zu erreichen."

Jahrelange Misswirtschaft, Korruption und der Konflikt mit prorussischen Separatisten im Osten des Landes haben die Ukraine an den Rand der Staatspleite getrieben. Der Staat hat ein Hilfspaket im Volumen von 40 Milliarden Dollar erhalten, das vom Internationalen Währungsfonds mit Hilfe anderer Partner geschnürt wurde. Als Bedingung mussten Privatgläubiger auf Forderungen in Milliardenhöhe verzichten.

Widerstand gegen die Umschuldung leistet Russland, das über eine Fremdwährungsanleihe dem Nachbarstaat drei Milliarden Dollar geliehen hat. Die Regierung in Moskau argumentiert, dass es sich dabei um ein offizielles Darlehen handele und nicht um einen Privatkredit. Die Ukraine erklärte, man wolle nach wie vor eine Lösung erreichen. (APA/Reuters, 12.11.2015)